Einladung zur Defensio von Önder Özengi
Das Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste lädt herzlich zur Defensio von Önder Özengis Dissertation Commodification and Appropriation of Artistic Labor ein.
Mitglieder des Prüfungssenats sind: Axel Stockburger (Vorsitzender), Ruth Sonderegger (Betreuerin), Gerald Raunig (externer Gutachter, Zürcher Hochschule der Künste).
Abstract
In den aktuellen Diskussionen über Kunst und Arbeit von Theoretiker_innen, Aktivist_innen, Künstler_innen und Forscher_innen wird die Beziehung zwischen Kunst und kapitalistischer Produktion hauptsächlich aus einer Perspektive betrachtet, die das Arbeitsmodell der Künstler_innen, ihre Arbeitsbedingungen, ihre Sonderstellung in Gesellschaft und Wirtschaft und ihre Einbindung in kapitalistische Produktionsprozesse betont.
Ich verorte die künstlerische Tätigkeit und ihre Ökonomie relational in der vielfältigen Wirtschaftslandschaft. Ich tue dies durch empirische Feldforschung, die sich auf eine der Arbeiten von Oliver Ressler mit dem Titel „Everything's coming together while everything's falling apart“ (2016-2018) und die sie umgebenden ökonomischen Beziehungen konzentriert, um die Beziehung zwischen Kunst, Arbeit und Wirtschaft genauer zu beleuchten.
Ich gehe dabei auf Fragen ein wie: 1) Was charakterisiert die Ökonomien, in denen künstlerische Tätigkeit entsteht? 2) Wie kann man sich eine Verflechtung der heterogenen Ökonomien im Kunstfeld vorstellen? 3) Inwieweit und auf welche Weise können künstlerische Praktiken als Teil des kapitalistischen Produktionsprozesses betrachtet werden? 4) Unter welchen Umständen kann der Produktionsprozess der Kunst als eine alternative ökonomische Aktivität verstanden werden? Diese Fragen werden von der übergeordneten Frage umrahmt, 5) auf welche Weise künstlerische Arbeit als Ware erscheint und im Produktionsprozess in bestimmten Situationen und Momenten angeeignet wird?
Keywords: künstlerische Arbeit, diverse Ökonomien, Kommodifizierung, Aneignung, Verhältnis
Kurzbiographie
Önder Özengi ist Kurator, Forscher und Lektor und lebt in Wien. Er studierte Anthropologie und Kunstmanagement. Seine Magisterarbeit schrieb er über Institutionskritik und alternative institutionelle Praktiken. Derzeit ist er Doktorand an der Akademie der bildenden Künste Wien und arbeitet zum Thema „Commodification and Appropriation of Artistic Labor“. Özengi hat mehrere Ausstellungen kuratiert, darunter „Relative Position and Conclusions“, Suriye Arcade, Istanbul, 2009; „There is Nothing to Lose“, Stærekassen, Kopenhagen, 2010; „Never Again“ Depo, Istanbul, 2013. Er schreibt kritische Rezensionen für verschiedene Zeitschriften, Ausstellungskataloge und Bücher. Er ist der Herausgeber von zwei Büchern mit dem Titel „Relative Positions and Conclusions“, Istanbul, 2011, und Mitherausgeber von „Never Again“, Istanbul, İletişim, 2013, zusammen mit Asena Günal.
Die Defensio wird in englischer Sprache und in der Akademie am Schillerplatz 3, 1010 Wien, Raum M13a stattfinden.
Wir freuen uns sehr, Sie bei der Defensio begrüßen zu dürfen.