Vorträge | Běla Kolářová, Janice Kerbel, Sofie Thorsen
Vortragende | Marie Klimesova (Kunsthistorikerin, Prag), Janice Kerbel (Künstlerin, London), Sofie Thorsen (Künstlerin, Wien)
Ordinariat für Video und Videoinstallation/Prof. Dorit Margreiter
Akademie der Bildenden Künste, Wien
Das umfangreiche Werk der Prager Künstlerin Běla Kolářová (geb. 1923, lebt in Prag) bewegt sich in einem Grenzbereich zwischen Fotografie und Assemblage. Sie greift dabei auf Methoden zurück, die mit jenen des Neo-Realismus, Neokonstruktivismus und der Op-Art vergleichbar sind. Schon früh hatte sie die klassische fotografische Praxis verlassen und sich dem Experiment zugewandt: bereits in den frühen 60er Jahren arbeitete sie mit „Röngtenogrammen“ und Wachsabdrücken; später kamen Materialassemblagen (ab 1964) und Zeichnungen mit Schminke als experimentelle Kunstformen hinzu.
Janice Kerbel (geb. 1969, lebt in London) untersucht in ihren Werken das Verhältnis zwischen dem Universum geplanter Dinge – der reinen Idee der Tat – und der Welt der konkreten Aktionen. Bekannt wurde sie durch fiktive Planzeichnungen, Diagramme und Blaupausen, die sie zu Assemblagen, Installationen, Planspielen und Environments verdichtet, in denen sie die Trennung zwischen diesen beiden Ebenen zunächst negiert. Sie vermischt dabei Mögliches mit Unmöglichem und Absurdem – das Resultat tritt dabei als eine Art „konkretisierter Tagtraum“ auf, der den Betrachter verunsichert, bevor er realisiert, dass es sich um ein rein fiktives „Kunstwerk“ handelt.
In ihrem Werk setzt sich die aus Kopenhagen stammende Künstlerin Sofie Thorsen (geb. 1971, lebt in Wien) mit Konzepten historischer Ortsspezifik und Konstruktionen urbaner Identität auseinander. Zeichnung, Wandmalerei, Fotografie und Installation sind die von ihr eingesetzten Medien.