Kunsthalle Wien Preis 2024: Ausstellung von Rawan Almukhtar und Ida Kammerloch
Für den diesjährigen Preis begutachtete die Jury über 100 Diplom- und Masterprojekte aus der bildenden Kunst und Medienkunst. Je mehr als 50 Absolvent_innen der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien reichten ihre Arbeiten ein. Almukhtar und Kammerloch wurden für eine gemeinsame Einzelausstellung in der Kunsthalle Wien, die am 22. Jänner 2025 eröffnet, ausgewählt.
Rawan Almukhtar studierte Kunst und Intervention | Konzept an der Akademie der bildenden Künste Wien und wurde für seine zweiteilige Installation HIJRA – Queering Borders und DUKHANIA – The Protesting Archive mit dem Kunsthalle Wien Preis ausgezeichnet. Die Ausstellung zeigt Gemälde und Zeichnungen, die von seinen Erfahrungen als Aktivist und Geflüchteter inspiriert sind. Die Gemälde aus der Serie HIJRA halten Geschichten von Geflüchteten fest, denen er auf seiner Reise nach Wien begegnete. DUKHANIA („Tränengas“ auf Arabisch), dokumentiert die Protestaktionen gegen die irakische Regierung. Mit diesen Arbeiten möchte er einen kollektiven Moment des Zeugnisses über die Geschichten derjenigen schaffen, die in Westeuropa übersehen werden, und gleichzeitig die Art und Weise hinterfragen, wie solche Menschen sichtbar werden sollten.
Stimmen zum Kunsthalle Wien Preis 2024
Michelle Cotton, Artistic Director, Kunsthalle Wien:
„Im vergangenen Jahrzehnt hat der Kunsthalle Wien Preis das Programm der Kunsthalle Wien als Schwerpunkt auf die jüngste Generation innerhalb der dynamischen Wiener Kunstszene bereichert. Als jährlicher Programmpunkt feiert er die Energie und die Debatten, die durch die Studierenden an Wiens führenden Kunsthochschulen gefördert werden. Damit bietet er dem Publikum Einblicke in einen sich entwickelnden Diskurs über zeitgenössische Kunst und die gemeinsamen Anliegen der Künstler*innen, die die Zukunft der zeitgenössischen Kunst prägen werden. Auch diese Ausgabe, die die Arbeiten von Rawan Almukhtar und Ida Kammerloch präsentiert, bildet keine Ausnahme. Sie spiegelt einen Diskurs wider, der von politischem und sozialem Wandel geprägt ist.”
Johan F. Hartle, Rektor, Akademie der bildenden Künste Wien:
„Die Ausstellung unserer Absolvent_innen in der Kunsthalle Wien ist für uns jedes Jahr ein Höhepunkt“, freut sich Johan Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien. „Für junge Künstler_innen findet diese Kooperation an einem entscheidenden Punkt ihrer künstlerischen Entwicklung statt – nach Vollendung ihres Diploms. Sie erhalten eine Plattform, die entscheidende Perspektiven für ihre weitere künstlerische Arbeit eröffnen kann. Der Austausch mit Kurator_innen und anderen Vertreter_innen des Kunstfelds ist zudem ein wichtiger Impuls für ihre Weiterentwicklung”, so Hartle. „Die ausgewählte Arbeit von Rawan Almukhtar beschäftigt sich mit Grenzen, Grenzübertritten und Grenzerfahrungen. Unter dem Titel HIRJA – Queering Borders sieht man wandernde Körper, die sich der etablierten Ordnung der Linien widersetzen. Sie stellen konventionelle Vorstellungen von Grenzen zwischen Gegenständen, Körpern und Nationen – auch formal – in Frage. Die Bilder rekurrieren dabei (unter anderem durch Lichtprojektionen) an animierte Bilder aus der digitalen Welt. Auch hier überschreiten sie Grenzen – nämlich zwischen analogem und digitalem Bild und damit auch solche der Wahrnehmung.”