Kunst als aussagekräftiges Material
Vortrag von Amanda Beech, organisiert vom Fachbereich Kunst und Zeit | Medien.
Dieser Vortrag widmet sich einer Reihe von Videokunst-Projekten der Künstlerin Amanda Beech, die sich mit Fragen von Handlungsfähigkeit und Macht beschäftigen. Beech untersucht insbesondere, inwiefern Fiktionen aus Kunst und Populärkultur Konventionen und Normen hervorgebracht haben, die unsere Sicht auf die Gesellschaft (auf positive und negative Weise) prägen. Sie hinterfragt Wissensproduktion, Verschwörungstheorien, Post-Truth und die Macht der unerbittlichen Bilder. So entwickelt sie einen künstlerischen Ansatz, der als eine Politik der Kunst – von der Arbeit im Atelier bis zur öffentlichen Präsentation – verstanden werden kann.
Amanda Beech ist Künstlerin und Autorin. In ihrer Arbeit verschränkt sie Erzählungen über Macht, Kausalität und Kontingenz mit philosophischer Theorie, Wissenschaft, Literatur und realen politischen Ereignissen. Dabei erforscht sie die materiellen Grundlagen des Denkens sowie jene Mythologien und Fiktionen, die oft menschliches Handeln legitimieren, als Ausdruck ideologischer und rhetorischer Macht. Durch den Einsatz von Video, Malerei, Grafik und Skulptur formuliert sie künstlerische Praxis al eine Form von Intelligenz, die sowohl über die Ideale des Kapitalismus als auch die Grenzen der Kunst hinausgeht.
Beech hat international ausgestellt (u.a. auf verschiedenen Biennalen) und Texte für Anthologien und Museumskataloge verfasst. Sie fungierte als Herausgeberin zahlreicher Bücher, unter anderem war sie Mitherausgeberin von Construction Site for Possible Worlds, 2019, Urbanomic/MIT Press und Cold War, Cold World, Urbanomic, 2015. Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören ein Essay über Jean Francois Lyotards Ausstellung Les Immateriaux für Beyond Matter, ZKM, Karlsruhe, und eine Einzelausstellung in der Twelve Ten Gallery, Chicago. Zu ihren jüngsten Vorträgen zählen Map of the Bomb, im Rahmen ihrer Rolle als Gastprofessorin an der Aalto-Universität in Finnland, und The Question of Realism, an der Universität für Angewandte Kunst Wien. Demnächst wird ihr neues Buch über Kunst, Ästhetik und Philosophie, The Intolerable Image bei MIT erscheinen.