Eingebettetes Wissen, plurale Geschichten und Demokratisierung der Mode: Ein modebasierter Ansatz für soziale Gerechtigkeit
Ein Vortrag von Moden & Styles, Institut für das künstlerische Lehramt, organisiert von Elke Gaugele und Sarah Held.
Der berühmte ugandische Wissenschaftler Dani Wadada Nabudere (2011) schreibt über Transdisziplinarität und argumentiert, dass soziale (und damit auch wiederherstellende) Gerechtigkeit zu einer vergeblichen Übung wird, wenn sie auf fragmentierte, unidisziplinäre Weise angewandt wird. In Anlehnung an sein Buch setzen wir die Diskussion im Modediskurs fort. Wir argumentieren, dass die Ausweitung des Verständnisses und der Konzeptualisierung von Modeimaginationen als pluralistische Manifestation dazu führt, dass Mode in verschiedenen Zeiten und Geografien existiert. Dieser Dialog wird sich mit der Art und Weise befassen, in der Mode als Mittel zur Förderung sozialer Gerechtigkeit, zur Infragestellung vorherrschender Narrative und zum Eintreten für Gleichheit und Inklusion dienen kann. Ein modebasierter Ansatz zur Auseinandersetzung mit Ideen der sozialen Gerechtigkeit bietet eine kreative Erkundung/Freiheit der archivarischen Möglichkeiten aus der Sicht der Mode. Baloyi, Mchunu und Bediako behandeln die Themen eingebettetes Wissen, plurale Geschichte und Demokratisierung der Mode anhand von Beispielen aus ihrer Forschung, um modische Ansätze für soziale Gerechtigkeit zu theoretisieren und in die Praxis umzusetzen.
Kurzbiographien
Tinyiko Baloyi ist Dozentin für Modedesign an der Universität von Johannesburg, wo sie praktische und theoretische Module in Modeproduktion und -design unterrichtet. In ihrer Forschung untersucht sie die Verbindung zwischen kollektiver Herstellung, einheimischem Handwerk und nachhaltigem Leben. Sie leitet Faserhandwerks- und Nähworkshops in Gemeinden in ganz Südafrika und fördert so die praktische Kreativität und die Entwicklung von Fähigkeiten. Ihre Kunst- und Designpraxis konzentriert sich auf metaphysische und soziale Verbindungen und zielt darauf ab, kreativen Ausdruck einem breiteren Publikum zugänglich zu machen.
Khaya Mchunu ist Dozent im Fachbereich Modedesign an der Fakultät für Kunst, Design und Architektur (FADA) der Universität Johannesburg. Zu seinen Forschungsinteressen gehört die Untersuchung spezifischer südafrikanischer Mode- und Bekleidungsgeschichten durch Archivarbeit für alternative Modevorstellungen und -erzählungen. Er hat auch ein großes Interesse an Ausbildungsmaßnahmen im Kontext von Gemeinschaftsnäh- und Handwerkszirkeln durch Transdisziplinarität als Ansatz.
Kimberly Bediako ist Dozentin im Fachbereich Modedesign an der Universität von Johannesburg. Sie unterrichtet Theorie- und Designfächer im Grundstudium und betreut Dissertand:innen. Sie hat einen Bachelor of Arts in Mode von der LISOF. Sie studierte weiter an der Universität von Johannesburg und erwarb einen BA Honours und einen Master in Design. Derzeit ist sie an der University of South Africa für ihre Promotion in Kommunikation eingeschrieben. Kimberly hat an internationalen Forschungsprojekten und Initiativen gearbeitet, die zum Diskurs über Geschlechtergleichstellung und -repräsentation, Designausbildung und Jugendentwicklung durch pädagogische Interventionen beitragen. Seit 2020 ist Kimberly Mitglied des Exekutivausschusses des Design Education Forum of Southern Africa (DEFSA) und seit 2024 Präsidentin des DEFSA. Als Akademikerin und Forscherin hat sie ein großes Interesse an kritischen Designansätzen, digitaler Kommunikation, digitaler Modekommunikation und Medien sowie deren Auswirkungen.