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FANON Yesterday, Today

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Filmvorführung und Diskussion
Organisationseinheiten
Kunst- und Kulturwissenschaften
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
M13a

Film screening und Gespräch mit Hassane Mezine, Samir Gandesha und Glen Coulthard.
Hassane Mezine, FANON Yesterday, Today, Algerien/Frankreich, 2019, 87 min, mit englischen Untertiteln.

Wer war Frantz Fanon und was ist sein Vermächtnis heute? In seinem Film FANON Yesterday, Today lässt Hassane Mezine Männer und Frauen zu Wort kommen, die den Feuerstein-Krieger, wie Aimé Césaire es so schön formulierte, kannten und mit ihm privilegierte Momente während des Kampfes, aber auch in einem familiären und freundschaftlichen Umfeld teilten. Fanon starb im Dezember 1961, aber seine Überlegungen haben zahlreiche revolutionäre Bewegungen in der ganzen Welt befruchtet.

Welchen Blick auf diesen Denker und Aktivisten haben diejenigen, die heute an verschiedenen Fronten den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Willkür fortsetzen? Der Regisseur nimmt die Zuschauer_innen mit auf eine Reise von Fanons Heimat zu den Zentren der politischen und sozialen Kämpfe, die durch das Land führen, in dem er ruht. Im Norden und im Süden der Welt erzählen Aktivist_innen von ihrem Kampf und reflektieren über ihre Beziehung zu Frantz Fanon. So entsteht eine Verbindung zwischen der historischen Dimension und den verschiedenen zeitgenössischen Räumen, die vom Fanonschen Geist durchdrungen sind.

Nach der Filmvorführung Diskussion mit Hassane Mezine, Samir Gandesha und Glen Coulthard.

Hassane Mezine ist Regisseur, professioneller Fotograf und Dozent für digitale Fotografie und Multimedia. Im Jahr 2004 nahm er an den Dreharbeiten zu dem Film Algérie Tours/Détours von Leïla Morouche und Oriane Brun-Moschetti an der Seite des antikolonialen Filmemachers René Vautier teil. 2016 arbeitete er als Kameramann für Delou, eine Fernsehserie mit 52 Episoden, die in Niger in Hausa-Sprache von Souleymane Mahamane gedreht wurde. Mezines Film Fanon Yesterday, Today wurde zu Filmfestivals weltweit eingeladen und erhielt den Preis für das beste Drehbuch beim Festival Santiago Alvarez, Santiago de Cuba 2019.

Samir Gandesha ist außerordentlicher Professor an der Fakultät für Geisteswissenschaften und Direktor des Institute for the Humanities an der Simon Fraser University in Vancouver. Er ist spezialisiert auf modernes europäisches Denken und Kultur, mit einem besonderen Schwerpunkt auf dem 19. und 20. Jahrhundert. Er ist zusammen mit Lars Rensmann Mitherausgeber von Arendt and Adorno: Political and Philosophical Investigations (Stanford, 2012) und zusammen mit Johan Hartle Mitherausgeber von Spell of Capital: Reification and Spectacle (University of Amsterdam Press, 2017) und Aesthetic Marx (Bloomsbury Press, 2017). 

Glen Coulthard ist Yellowknives Dene und außerordentlicher Professor im Programm für First Nations and Indigenous Studies sowie im Fachbereich Politikwissenschaften an der Universität von British Columbia in Vancouver. Er ist der Autor von Red Skin, White Masks: Rejecting the Colonial Politics of Recognition (2014) und Preisträger des Frantz Fanon Award der Caribbean Philosophical Association 2016 für ein herausragendes Buch. Er ist Mitbegründer des Dechinta Centre for Research and Learning, eines dekolonialen, indigenen, landbasierten postsekundären Programms, das auf seinem traditionellen Territorium in Denendeh (Northwest Territories) betrieben wird.