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Die Zukunft, die niemals eintrifft: Wiederkehrende Enteignung und temporale Verzerrung durch Kunst für soziale Gerechtigkeit verstehen

Datum
Uhrzeit
Termin Label
Vortrag
Organisationseinheiten
Bildende Kunst
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
M20

Öffentlicher Vortrag von Dr. Nomusa Makhubu an der Akademie der bildenden Künste Wien, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Erasmus+ Projekt und der Akademie der bildenden Künste Wien. Initiiert vom Studio für Art and Intervention/Concept, (Post-conceptual Art Practices), Prof. Marina Grzinic, IBK, Prof. Akademie der bildenden Künste Wien.

Im Rahmen der Kuration von Ukuzilanda, einer Ausstellung von fotografischen Sammlungen des 20. Jahrhunderts, die Familien in Evaton, Südafrika, gehören, habe ich Dialoge mit Nachkommen Schwarzer Landbesitzer:innen aus dem 20. Jahrhundert geführt. Die meisten von ihnen sind mittlerweile älter und haben jahrelang Gerichtsprozesse geführt, um ihr Land zurückzufordern, während sie gleichzeitig von Vertreibung bedroht sind. In diesen Gesprächen wurde deutlich, dass selbst unter demokratischen Befreiungsregierungen und verstärktem Einsatz für eine dekoloniale Praxis die tiefen Narben der Landungerechtigkeit bestehen bleiben. Die wiederkehrende Enteignung und eine Art Chrono-Regression – eine Rückwärtsbewegung der Zeit – sind nach wie vor Realität. Die Ungerechtigkeit wiederholt sich, und der Schmerz ist allzu vertraut. Land steht für einen scheinbar irreparablen Schaden, der die grundlegende Realität des rassifizierten Klassenkampfes sowie die Machtdynamiken in der Kontrolle über Raum und Zeit aufrechterhält. In settler-kolonialen Kontexten hat sich gezeigt, dass substanzielle Landgerechtigkeit unerreichbar bleibt, und Wiedergutmachungspolitiken haben es nicht geschafft, die rassistische und ökonomische Segregation im Raumplanungswesen aufzuheben oder eine echte Landreform durchzusetzen. Durch die Auseinandersetzung mit künstlerischen Interventionen und narrativen Strategien in Evaton reflektiere ich über Formen wiederkehrender Enteignung im Allgemeinen. In dieser Hinsicht siehe wichtige Werke von Sikhumbuzo Makandula, Inga Somdyala, usw.

Begrüßung: Mag. Angelina Kratschanova, Leiterin der Internationalen Abteilung, Akademie der bildenden Künste Wien.

Präsentation und Moderation: Dr. Marina Gržinić