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Deutsch und Undeutsch: Rassismusamnesie als Strategie der Normalisierung. Eine Queer of Color Analyse

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Bildende Kunst, Kunst- und Kulturwissenschaften
Ort, Treffpunkt (1)
Atelierhaus
Ort, Adresse (1)
Lehárgasse 8
Ort, Adresszusatz (1)
1. OG
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1060 Wien
Ort, Raum (1)
Atelier Süd

Vortrag von Prof. Fatima El-Tayeb (UC San Diego). Respondenz: Belinda Kazeem.

Organisiert und finanziert werden die Vorträge durch den Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen, Akademie geht in die Schule, das Institut für Kunst und Kulturwissenschaften, das Institut für bildende Kunst und das PhD-in-Practice Programm der Akademie der bildenden Künste Wien, das Referat Genderforschung der Universität Wien und kulturen in bewegung/VIDC. Folgende Personen haben die Vortragsreihe zusammengestellt und sind verantwortlich: Simone Bader, Petja Dimitrova, Anna Janowiak, Annette Krauss, Sushila Mesquita, Günay Özayli, Abiona Esther Ojo, Ruth Sonderegger.

Dieser Vortrag nähert sich aktuellen Konflikten um deutsche Identität durch ihre historische Kontextualisierung bzw. deren Lücken: Abwesend in der Neuformulierung europäischer Geschichte und Gegenwart nach der deutschen Vereinigung, die postfaschistische und postsozialistische Narrative als westliche, kapitalistische Erfolgsgeschichte miteinander verband, war ein dritter Faktor, der ebenfalls dringend einer Neubewertung bedurft hätte: Europas koloniale Vergangenheit, manifest in einer stetig wachsenden postkolonialen Bevölkerung, die doch “uneuropäisch” bleibt, und in den vergeblichen Versuchen, ein für allemal Europas geographische, politische und identitäre Grenzen zu definieren (und dann abzuschotten). In diesem Prozess spielen Religion und „Rasse“ eine zentrale Rolle, die im dominanten Diskurs jedoch unbenennbar bleibt. Ich benutze queer of color critique als Strategie der Sichtbarmachung, um zu einem alternativen Modell deutscher und europäischer Identität zu gelangen, dass nicht über Ausschluss und Abgrenzung funktioniert, sondern aus der Perspektive der Ausgeschlossenen und Ausgegrenzten ein kritisches Erinnern praktiziert, dass neue Zukunftsmöglichkeiten öffnet.

Prof. Fatima El-Tayeb ist Schwarze deutsche Historikerin und Professorin für Afrodiasporische Literatur und Kultur an der UC San Diego. 2001 erschien ihr erstes Buch: Schwarze Deutsche. Der Diskurs um ›Rasse‹ und nationale Identität 1890–1933 (Campus). Weitere Buchveröffentlichungen: European Others. Queering Ethnicity in Postnational Europe, University of Minnesota Press 2011 (deutsch als Anders Europäisch. Rassismus, Identität und Widerstand im vereinten Europa, Unrast 2015) und Undeutsch. die Konstruktion des Anderen in der postmigrantischen Gesellschaft, Transcript 2016.

Um dem Vortrag störungsfrei folgen zu können, kann auf Anfrage eine FM-Anlage zur Verfügung gestellt werden. (Anfragen an: af_gleichbehandlung@akbild.ac.at ).

Workshop
Empowerment-Workshop für BPoC (Schwarze Studierende und Studierende und Lehrende of Color): claiming spaces, building coalitions, producing knowledge

Workshop | 29.06.2018, 16.30 -19.00 Uhr
Ort | We Dey x Space, Kandlgasse 24, 1070 Wien
Anmeldung: af_gleichbehandlung@akbild.ac.at