Vielfältigkeit in der Singularität. Ambivalenz und Demokratie in der gegenwärtigen globalen kapitalistischen Welt.
Dissertationsprojekt
von Miguel González Cabezas, Institut für bildende Kunst
Projektstart: 04.10.2021
Abstract
Die Dissertation konzentriert sich auf die Veränderungen der Souveränität in der neoliberalen Ära und eine kritische Untersuchung der Demokratie, durch die Frage der Plurinationalität im spanischen Staat, und der Ambivalenz. Der methodische Ansatz besteht in einer interdisziplinären Forschung zwischen den Disziplinen Philosophie, Politik, postkoloniale Studien und Kultur. Es werden drei Forschungsfragen aufgeworfen: 1. die bestehende Identifikation zwischen Kapitalismus und Realität zu untersuchen, 2. die Veränderungen in den Funktionen des Staates und der Demokratie unter dem Neoliberalismus anzuerkennen, 3. das Konzept der Ambivalenz an die politische und philosophische Theorie anzupassen. Der Übergang von der Biopolitik zur Nekropolitik konzeptualisiert den globalen Kapitalismus und lässt uns die Rolle und Funktion des Nationalstaates in diesem Kontext neu überdenken. Die Demokratie identifiziert sich mit dem Staat, der lediglich als Ordnungshüter fungiert. Durch die Analyse des spanischen Staates werden wir diese Prozesse und Veränderungen, die durch die plurinationale Realität veranschaulicht werden, besser verstehen. Dieser spezifische Fall erleichtert es uns, eine Kritik an der liberalen Demokratie unter dem globalen Kapital zu formulieren und alternative Projekte vorzuschlagen. Ambivalenz wird als eine Position der Ohnmacht des Subjekts im Spannungsfeld von Neoliberalismus, nacktem Leben und Demokratie, aber auch als eine Möglichkeit des Widerstands konzeptualisiert.
Kurzbiographie
Miguel González Cabezas (1992, Spanien) ist ein multidisziplinärer Künstler und Forscher. Er erwarb 2018 seinen MA in Kritischen Studien an der Akademie der bildenden Künste in Wien und promoviert derzeit in Philosophie an derselben Akademie. Er hat sich in mehreren Einzel- und Gruppenausstellungen auf der ganzen Welt präsentiert. In seiner Arbeit beschäftigt er sich mit Prozessen des sozialen Wandels, mit Migration und Machtstrukturen sowiemit der Politik der Repräsentation. Er hat an dem Buch "Border Thinking: Disassembling Stories of Racialized Violence", das von Marina Gržinić herausgegeben wurde und 2018 bei Sternberg Press erschienen ist.