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Stadt Wien | Zeitgemäße Formen des Erinnerns

Extra Label
Deadline
Fälligkeitsdatum
Do 31.10.2024

Die Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) schreibt den Projekt-Call "Geschichte(n) Wiens: Projekt-Call für zeitgemäße Formen des Erinnerns", eine Initiative der Stadt Wien zum Republikjubiläumsjahr 2025 (1945/55/95) in Erinnerung an Heidemarie Uhl, aus.

Wien im 20. Jahrhundert: Mit dem Zweiten Weltkrieg und der Shoah als dunkelstes Kapitel der Stadt, folgte mit dem Wiederaufbau, der Souveränität und Neutralität Österreichs sowie der Internationalisierung, dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Modernisierung eine bemerkenswerte Entwicklung, die Wien zu der Stadt gemacht hat, die sie heute ist - eine zeitgenössische internationale Metropole. Inzwischen haben auch viele Menschen aus verschiedenen Herkunftsländern und ihre Familien in Wien einen neuen Lebensmittelpunkt gefunden.

Und gerade weil eine zunehmend diverser gewordene Gesellschaft sich immer wieder ihrer Identität und Herkunft vergewissern muss, braucht es eine aktiv betriebene Erinnerungskultur. Kollektives Erinnern ist ein dynamischer Prozess und jede Generation stellt neue Fragen an die Geschichte. Der Transfer ins Heute stellt eine wichtige Herausforderung bei der Vermittlung von (Zeit-)Geschichte an junge Menschen dar. Diese Erkenntnisse wurden aus dem Rechercheprozess zur "Wiener Kulturstrategie 2030" (Kapitel "Zeitgemäße Erinnerungs- und Gedenkkultur") gewonnen.

In den Projekten soll das Gemeinsame und Verbindende in der Vielschichtigkeit von kollektiven Erinnerungen an prägende Momente und gesellschaftliche Entwicklungen der Stadt Wien im 20. Jahrhundert im Kontext der Demokratie- und Republikgeschichte herausgearbeitet werden. Gemeinsame Bezugspunkte für kollektive Narrative, die über ethnische und nationale Zugehörigkeit hinausgehen, sollen eine Lücke in der Erinnerungskultur Wiens schließen.

Gesucht sind wissenschaftsbasierte Projekte sowie Dialog- und Vermittlungsformate für eine breite Öffentlichkeit, insbesondere in jenen Wiener Stadtteilen, die stark von Zuzug geprägt sind. Damit soll ein wesentlicher Beitrag zur Festigung und dem langfristigen Fortbestehen eines faktenbasierten und kritischen Geschichtsbewusstseins in allen Teilen der Wiener Bevölkerung geleistet werden.

Zielsetzung des Calls

Durch den Projekt-Call sollen zum einen Anstöße zu einer zeitgemäßen Erinnerungsarbeit zur Wiener Stadtgeschichte im 20. Jahrhundert, mit ihrem tief verwurzelten Antisemitismus, der in der Shoah mündete, gegeben werden. Gerade einer jungen Generation von Wiener*innen aus unterschiedlichsten Herkunftsländern gilt es, dieses Thema anschaulich zu vermitteln. Dazu müssen neue Formate für eine aktive, lebendige Erinnerungskultur in jenen Bereichen gefunden werden, wo beispielsweise durch den Verlust der Zeitzeug*innen als moralische Instanzen in der Erinnerung an den Nationalsozialismus eine Lücke in der etablierten Erinnerungspraxis entstanden ist.

Zum anderen soll es darum gehen, sich mit der Geschichte einer aufstrebenden Großstadt sowie der Erinnerungskultur einer diversen und seit jeher durch Migration geprägten Stadtgesellschaft auseinanderzusetzen und durch Dialog und partizipative Einbindung bisher womöglich verborgen gebliebene Erzählungen sichtbar zu machen.

Nähere Informationen: https://www.wien.gv.at/amtshelfer/kultur/projekte/subventionen/projektausschreibung-2024-formen-des-erinnerns.html