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Das Weltgerichtstriptychon von Hieronymus Bosch in Wien

Projektleitung:
Renate Trnek (Gemäldegalerie)

Projektpartner_in:
Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst (Akademie der bildenden Künste Wien)

Gefördert von:
FWF | Einzelprojekt (P23848)

FWF | Einzelprojekt
geleitet von Renate Trnek, Gemäldegalerie
Projektlaufzeit: 1.10.2011 – 31.10.2015

Die Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien bewahrt in ihrer Sammlung ein Kunstwerk, das mehr wie andere Gemälde zum künstlerischen Welterbe zählt: Das "Weltgerichtstriptychon" von Hieronymus Bosch. Mit Bosch begegnen wir einem einzigartigen Maler, der an der Schwelle von noch spät-gotisch geprägter altniederländischer Malerei zur Neuzeit eine ganz eigenartige, heute kaum mehr zu entschlüsselnde individuelle Bilderwelt kreiert hat, die eine Empfindung in Bilder zu fassen versteht, die auch den heutigen Betrachter immer noch in ihren Bann zieht: ein tief gehendes Unbehagen an der Menschheit und ihrem Lebensstil. Es haben sich 25 Tafeln erhalten, die von der internationalen Forschungs-Community als Originalwerke von Bosch angesehen werden. Diese sind bis auf wenige Ausnahmen mit jeglichen der naturwissenschaftlich-technischen und kunstgeschichtlichen Analyse zur Verfügung stehenden Mitteln untersucht worden. Ein Hauptwerk von der Hand Boschs fehlt in diesem Kreis: Das Wiener Triptychon.

Vor allem vor den jüngsten Anstrengungen der internationalen Bosch-Forschung, die sich in dem Projekt des "Bosch Research and Conservation Project" anlässlich der 2016 veranstalteten Ausstellung in Boschs Heimatstadt s'Hertogenbosch verdichtet, fällt das Fehlen einer "state of the art"-Untersuchung des Wiener Triptychons in naturwissen-schaftlich-technischer und kunstgeschichtlicher Hinsicht negativ auf. Als langjährige Direktorin der Gemäldegalerie möchte ich nun meine zahlreichen, teils unveröffentlichten Einzelstudien im Rahmen eines umfassenden Forschungsvorhabens einer gründlichen Revision unterziehen und unter Zuhilfenahme des einzigartigen natur-wissenschaftlich-technischen Forschungsclusters in der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Institut für Naturwissenschaften und Technik in der Kunst unter der Leitung von Manfred Schreiner, komplettieren. In einem Zeitraum von 24 Monaten sollen Erkenntnisse zum physischen Bestand des Triptychons - unter Mitarbeit von Forschungsteams aus EU-Projekten - zum Erhaltungszustand und zum Stand der kunstgeschichtlichen Forschung zu Malweise und Ikonografie gewonnen werden. Diese sollen abschließend in der Reihe der "Wissenschaftlichen Kataloge der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien" veröffentlicht werden.