In der Schwebe. Michelangelo und die Daimonologie des Akts
Marc Michael Moser
Dissertationsstipendiat an der Akademie der bildenden Künste Wien | Abschluss-Stipendium des Doktoratszentrums 2015|16
Abstract
Die „Konstruktion” Michelangelo wird anhand des Begriffs der „Schwebe“ - als Gegenbegriff zur „Schwere“ - ausgehend vom mutmaßlich ersten Werk nach einem Stich von Martin Schongauer befragt. Dieses erste Werk – „Der heilige Antonius von Dämonen gepeinigt“ – ist der Ausgangspunkt für weitgreifende Überlegungen. Die symplegmatischen Strukturen im späteren Werk Michelangelos weisen letztlich auf eine gedankliche Adaption Schongauers hin. Zwischen Formalanalyse, Anthropologie, Philosophie, Psychoanalyse und Bildtheorie wird in weiterer Folge dem Phänomen der Oberfläche bzw. der zeichnerischen Struktur nachgegangen. Die Linie grenzt und ordnet die Figuren einander. Aber zugleich weist sie den Zwischenbereich, jenen Ort der Berührung aus: Auf der Haut bzw. als Haut. In diesem Sinne könnte Michelangelo heute neu gedacht werden.
Bio
born in 1987 Leoben, Styria, Austria
2006 – 2015: Academy of Fine Arts Vienna, University Vienna and University Basel
since 2010 specially focused on theoretical and philosophical questions based on the artistic practice
2011: Diploma (Academy of Fine Arts / University Vienna)
2013: BA (History of Art, University Vienna)
2015: MA (History of Art and Visual Culture, University Basel)
since 2012: PhD at the Academy of Fine Arts Vienna (Elisabeth von Samsonow / Arno Böhler)