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AKTEUR-NETZWERK-THEATRE: QUEERES LEBEN & ARTEFAKTKONSTRUKTIONEN. EINE STUDIE ÜBER UNSICHTBARE KÜNSTLERAGENTUREN IN KASACHSTAN UND DARÜBER HINAUS

Studienprogramm:
PhD in Practice

Betreuer_innen:
Anette Baldauf, Renate Lorenz

Ruthia Jenrbekova

Dissertationsstipendiat_in an der Akademie der bildenden Künste Wien | Abschluss-Stipendium des Doktoratszentrums 2025

Abstract

Das Projekt ist eine autoethnografische Studie des parainstitutionellen Unternehmens Kreolex zentre, das die Autorin 2012 in Kasachstan mitbegründete. Die Autoethnografie basiert auf dem Kreolex-Archiv und widmet sich weiteren ähnlichen Akteuren und Netzwerken im postsowjetischen Kulturraum. Die Studie untersucht die Mechanismen des Künstlerdaseins außerhalb etablierter Kunstwelten und konventioneller Karrieren und beleuchtet ansonsten unsichtbare Aspekte queeren Künstlerlebens in postsowjetischen Räumen.

Methodisch basiert die Studie auf einer Modifikation der Akteur-Netzwerk-Theorie, dem sogenannten Akteur-Netzwerk-Theater. Eher theatralisch als theoretisch, eher phänomenologisch als empirisch, ist sie sensibel für die geisterhaften sozialen Kräfte und imaginären Akteure und eignet sich daher besonders für die Erforschung der Orte der Kunst- und Wissensproduktion. Das Projekt zielt darauf ab, neue Wege zum Verständnis postsowjetischer queerer Kunst und des Gemeinschaftslebens zu finden, das oft der Öffentlichkeit verborgen bleibt. In diesem Zusammenhang stellt das Projekt einen Versuch dar, einen neuen künstlerischen Ansatz für die Sozialforschung zu entwickeln, der materielle Semiotik mit der Anthropologie der Kunst verbindet und die Rolle von Artefakten beim Aufbau Gemeinschaften hervorhebt.

Kurzbiografie

Ruthia Jenrbekova ist Künstlerin und Forscherin aus Almaty, Kasachstan. Sie hat einen Masterabschluss in Ökologie und arbeitet als intermediale Kulturorganisatorin. Mitbegründerin des Kreolex zentre (gemeinsam mit Maria Vilkovisky). Interessengebiete: Queere Ökologie, Materialsemiotik, kunstbasierte Methoden, Transfeminismus. Lebt und arbeitet in Almaty und Wien.