Einladung zur Defensio von Đejmi Hadrović
Das Institut für bildende Kunst der Akademie der bildenden Künste lädt herzlich zur Defensio von Đejmi Hadrovićs Dissertation Sexualität und ihre Manifestation in der postjugoslawischen Kinematographie ein.
Mitglieder des Prüfungssenats sind: Univ.-Prof. Mag. Dr. Elke Gaugele (Vorsitzende), Univ.-Prof. Dr.phil. Marina Gržinić (1. Betreuerin) und Univ.-Prof. Dr. Anna Menyhért (externe Gutachterin, Universität für Jüdische Studien in Budapest).
Abstract
Der diskursive Rahmen, in dem ich mich der Theorie der Repräsentation von Sexualität im postjugoslawischen Kino nähere, basiert auf den feministischen Theorien der Queer und Bio-/Nekro-Politik. Um zu einer Analyse postjugoslawischer sexueller Identitäten als Hauptthema meiner Dissertation zu gelangen, gehe ich von der Geschichte des Feminismus im Westen aus und vergleiche sie mit dem aktuellen feministischen postjugoslawischen Kontext. In meiner Dissertation beschäftige ich mich mit der Problematik der Repräsentation von geschlechtsspezifischen und queeren Identitäten im aktuellen postjugoslawischen Raum, insbesondere im Medium Film. Der Begriff Sexualität im Titel der Dissertation ist primär
Gegenstand der Forschung. Ich hinterfrage all jene Formen des Sexualverhaltens und der Geschlechtsidentifikation, die nicht mit Heteronormativität identifiziert werden können –
dem traditionellen patriarchalischen Modell der Heterosexualität und der Verteilung von Geschlechterrollen. Ausgehend von der Gendertheorie, der Queertheorie und der Theorie der
Bio- und Nekro-Politik gehe ich im Kontext von zehn ausgewählten Filmen auf die Problematik der Repräsentation des geschlechtsspezifischen Körpers und der queeren Körper
in Filmen der 1990er Jahre ein. Im dritten Teil spreche ich das Undefinierbare oder falsch definierte Undefinierte an. In diesem Fall handelt es sich um das Gebiet des Balkans. Dann
extrapoliere ich die Richtungen des Kinos und definiere, was Kino in einem gesellschaftspolitischen Kontext ist. Der letzte Teil konzentriert sich auf die Analyse, die sich in filmischen Erzählungen aus der Region widerspiegelt.
Keywords: Sexualität, Feminismus, Queer, Biopolitik, globaler Kapitalismus, Nekro-Politik,
Post-Jugoslawien.
Kurzbiographie
Đejmi Hadrović wurde 1988 in Trbovlje, Slowenien, geboren. Sie hatte ihren Bsc in Anthropologie und Kulturwissenschaften an der Fakultät für Geisteswissenschaften der Universität Primorska in Capodistria, Slowenien erhalten. Im Rahmen des Erasmus-Austauschs studierte sie Philosophie an der Middle School Osttechnische Universität in Ankara, Türkei. Sie hat einen MA-Abschluss der Kunstuniversität Linz, Österreich. Hadrović lebt und arbeitet seit mehreren Jahren in Wien, wo sie an der Akademie der bildenden Künste promoviert. Sowohl in ihrer wissenschaftlichen Arbeit als auch in ihrer künstlerischen Praxis analysiert und widersetzt sich Đejmi Stereotypen in Bezug auf Geschlecht, ethnische Zugehörigkeit und Sexualität. Sie gehörte 1990 zu den Artists in Residence bei KulturKontakt Austria in Wien 2017 und erhielt das österreichische Kanzleramtsstipendium. 2018 wurde sie mit dem Förderungspreise der Stadt Wien ausgezeichnet und im Jahr 2022 gewann sie den OHO Young Visual Artist Award in Slowenien.
Die Defensio wird in englischer Sprache und online stattfinden.
Zoom Meeting Link: https://akbild-ac-at.zoom.us/j/64426003401
Meeting-ID: 644 2600 3401
Wir freuen uns sehr Sie bei der Defensio begrüßen zu dürfen.