Einladung zur Defensio von Florian Kindlinger
Das Institut für Kunst und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste lädt herzlich zur Defensio von Florian Kindlingers Dissertation Sonische Heterotopien – Zwischen Klang, Musik, Sound und dem Rest ein.
Mitglieder des Prüfungssenats sind: Univ.-Prof. Mag. Christian Kravagna (Vorsitzender), Univ.-Prof. Diedrich Diederichsen (1. Betreuer), Prof. Dr. habil. Sabine Sanio (2. Betreuerin), Dr. Ruby Sircar (Mitglied der Curriculakommision) und Prof. Dr. Ute Holl (externe Gutachterin, Universität Basel).
Abstract
Diese Arbeit begibt sich auf die Suche nach sonischen Heterotopien, nach "realen Orte(n) jenseits aller Orte" (Foucault) im Klang. Es werden künstlerische und theoretische Positionen untersucht, die eine Spur zu solchen "Gegenräumen" legen. Besprochen werden Beispiele, die sonisches Material reflektieren, damit hantieren und interagieren, das oftmals nur durch eine gewisse Schürfarbeit freizulegen ist, da es sich einer einfachen Verfügbarkeit entzieht. Ein zentraler Punkt ist dabei die Annahme von Klang als "Ding" und dessen Thematisierung in künstlerischen Praktiken, die sich entlang der medientechnischen Ränder und im Grenzbereich der menschlichen Wahrnehmung bewegen. Ein Versuch der Annäherung an das sonische Reale (frei nach Lacan). So rücken Techniken in den Fokus, die durch ihr Prinzip der Zerlegung von Kontinuitäten in diskrete Zeichen – als symbolische Strukturierung des Rauschens – eine Politik von Sichtbarem, Hörbarem und Sagbarem gestalten, die der Konstitution der westlichen sonischen Wirklichkeit als Basis zu Grunde liegen. Darauf aufbauend werden dann Ereignisse gesucht, die abseits der bekannten und gewohnten Dispositive oszillieren, die nicht als Verweise auf die sichtbare Oberfläche von Klangquellen dienen, sondern als Resonanz abseits der offensichtlichen Wirklichkeit liegender "Nicht-Orte" schwingen, die aus dem Rahmen ihrer Begrifflichkeit fallen und sich einer einfachen Les- und Hörbarkeit sperren.
Kurzbiographie
Florian Kindlinger ist freischaffender Klangkünstler und Toningenieur. In seiner Arbeit interessiert er sich für die verschiedenen Möglichkeiten und Voraussetzungen auditiver Wahrnehmung und Gestaltung. Seine oft ortsspezifischen Projekte verbinden Aspekte von Installationen, Klangskulpturen, Live- sowie aufgezeichnetem Sound, bewegten und unbewegten Bildern.
Die Defensio wird in deutscher Sprache und in Raum M13a stattfinden.
Wir freuen uns sehr, Sie bei der Defensio begrüßen zu dürfen.