Institut
Das Institut für bildende Kunst (IBK) ist zentraler Ort der künstlerischen Ausbildung, Praxis und Forschung der Akademie der bildenden Künste Wien. Das IBK spiegelt in den verschiedensten Praktiken der Künste die Vielfalt des aktuellen und internationalen Standards der Kunst der Gegenwart und gestaltet diese entscheidend mit. Das Institut ist ein eigenes Lehr-, Lern-, Förder-, Forschungsfeld, das eine umfassende künstlerische Ausbildung bietet.
Das IBK ermöglicht Studierenden die Betreuung durch profilierte Künstler_innen sowie wissenschaftliche und künstlerische Mitarbeiter_innen im gesamten Studium. Die einzelnen Fachbereiche gewährleisten eine fokussierte Ausbildung vor dem Hintergrund einer kritischen Auseinandersetzung mit der Kunst sowie ihren einzelnen Genres.
Spezialisierte Werkstätten und Labore und eine große Vielfalt an fächerübergreifenden praktischen und theoretischen Lehrveranstaltungen bilden mit dem zentralen künstlerischen Fach (ZKF) der einzelnen Fachbereiche eine Lehre der bildenden Künste, die sich an den Formen der Kunst der Gegenwart orientiert.
Ziel ist es, den Studierenden eine breit gefasste, dennoch präzise ausgerichtete künstlerische Kompetenz handwerklicher und inhaltlicher Art zu vermitteln. Weitere Lehrziele beziehen sich auf politische, gesellschaftliche und soziale Diskurse und Tatsachen und wir nehmen aktiv an ihnen teil. Die Studierenden werden dabei unterstützt, ihre künstlerischen Potenziale zu entwickeln und zu entfalten, autonom zu arbeiten und ihre Souveränität als zeitgenössische Künstler_innen zu festigen.
Das Institut wurde, ausgehend von den klassischen Disziplinen Malerei und Bildhauerei, konsequent um die Bereiche zeitbezogene Medien, Fotografie, Film, Video, Performance, Skulptur und Installationen, sowie konzeptuelle Kunst, Zeichnung und Kunst im öffentlichen Raum erweitert, sodass den Studierenden heute 18 Fachbereiche für die künstlerische Ausbildung zur Verfügung stehen.
Im Zentralen Künstlerischen Fach (ZKF) der Fachbereiche des IBK finden die Lehre und die künstlerische Arbeit der Studierenden statt. Dieser Freiraum ist Ort des Austausches, Experiments, des Rückzuges und der Entwicklung gemeinsamer Projekte. Die künstlerische Forschung hat sich innerhalb der Akademie etabliert und bereichert wiederum das Lehrangebot. Das Institut betreut das Diplomstudium Bildende Kunst und gemeinsam mit dem Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften (IKW) das PhD-in-Practice Programm.
Die Fachbereiche des IBK sind nach vier kategorialen Voraussetzungen künstlerischen Schaffens gegliedert, hinsichtlich Perspektiven der Temporalität (Kunst und Zeit), räumlicher (Kunst und Raum) und bildlicher Repräsentation (Kunst und Bild) sowie der Intervention in Handlungs- und Strukturzusammenhänge (Kunst und Intervention):
Kunst und Zeit
Zeitbasierte Medien erweitern das bildnerische Spektrum um wesentliche Perspektiven der Gegenwart und spiegeln in besonderer Weise zeitgemäße gesellschaftliche Themen wider. Durch die Medien von Fotografie, Film, Video, Animation, Sound etc. wird der analoge und digitale Schwerpunkt der bildnerischen Darstellungen unter dem Aspekt von Temporalität, von Sequenzialität und Plötzlichkeit sowie von Narrativität und Abstraktion kritisch beleuchtet. Diesen zeitbasierten Medien sind Fragestellungen nach sozialen Dramaturgien, Erzählformen, parallelen und divergierenden Temporalitäten zutiefst immanent und entfalten sich in den jeweiligen künstlerischen Praxen zu komplexen Diskursen.
Kunst und Raum
Die künstlerische Orientierung am Raum umfasst bildhauerische Darstellungen ebenso wie sie Texturen und Strategien des räumlichen Denkens auf einen breit verstandenen und mehrdimensionalen (öffentlichen, privaten, realen, virtuellen etc.) gesellschaftlichen Raum hin öffnet. Die Auseinandersetzung und Bearbeitung konkreter Materialien spielen in der Gestaltung dreidimensionaler Objekte eine besondere Rolle. Raum ist zugleich im weiteren Sinne relevant: Dreidimensionale Arbeit entsteht somit im disziplinär gewachsenen Zusammenhang von Skulptur und Installation und sieht sich mit sozialen Kontexten, Erwartungen und Strukturen konfrontiert.
Kunst und Bild
In einem Zeitalter digital intensivierter bildlicher Repräsentation tritt die Relevanz von Malerei, Zeichnung und Fotografie als gestalterischer Ausdruck von basalen Kultur- und Kommunikationstechniken noch deutlicher hervor. Die Auseinandersetzung mit diversen Bildtechniken (Drucktechniken, Zeichnung und Malerei, digitalen Bildmedien etc.) bildet den Ausgangspunkt für die kritische Auseinandersetzung mit der Hyperpräsenz von Bildern in unserer Gesellschaft. Auf dieser Grundlage wird es ermöglicht, angesichts allgemeiner Muster der Produktion und Distribution von Bildern, im emphatischen Sinn eigenständige Bilder zu entwickeln.
Kunst und Intervention
Die Wirkung von Kunst ist jeweils abhängig von ihrem Kontakt zu den diversen Öffentlichkeiten, die sie adressiert. Insofern spielen die sozialen, politischen, diskursiven und sozialräumlichen Aspekte der Kunst und eine in diesem Sinne gesellschaftliche und diskursive Praxis für das Selbstverständnis der Akademie eine zentrale Rolle.
Die drei Standorte des IBK – Schillerplatz, Atelierhaus und Kurzbauergasse – bieten vielfältige Möglichkeiten, eigene Arbeitssituationen, zeitgemäße und professionelle Ausrüstung. Die Werkstätten und Labore unterstützen die individuelle Entwicklung der Studierenden und bereiten sie auf ein eigenverantwortliches Agieren nach dem Studium vor. Die Vielfalt der Werkstätten und die Stärkung der Lehre durch künstlerisch-wissenschaftliche Mitarbeiter_innenein weites Feld künstlerischer Entfaltungsmöglichkeiten. Die enge Anbindung an das Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften sowie institutsübergreifende Kooperationen mit allen Instituten unterstützt die unmittelbare Verknüpfung theoretischer und praktischer Lehrinhalte.
Die internationale Ausrichtung des IBK zeigt sich nicht nur bei den Lehrenden, im internationalen Diskurs verankerten Künstler_innen, sondern auch in der großen Anzahl internationaler Studierenden und der Präsenz von Studierenden-Projekten und Absolvent_innen in einem breit gefassten künstlerischen Kontext.
Aktuelle Perspektiven für die Zukunft des Instituts spiegeln sich in der konsequenten Weiterentwicklung der bildenden Kunst, die sich mit aktuellen Fragen der Digitalkultur sowie den impliziten Auseinandersetzungen mit klassischen und zukünftigen Materialien auseinandersetzt.
Aktuelle Veranstaltungen
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Forschungs- und Austauschprogramm Doktorand_innen Österreich-Schweden 2025
Ein Forschungs-Austauschprogramm zwischen Österreich und Schweden, das von Prof. Dr. Marina Gržinić (Akademie der bildenden Künste Wien) in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Büro der Akademie der bildenden Künste Wien, dem Erasmus Plus Programm, der Ludwig Boltzmann Gesellschaft (LBG) und der Sigmund Freud Privatuniversität Wien durch ihr Interdisziplinäre Forschungsstelle Islam und Muslim_innen in Österreich und Europa (IFIME) initiiert wurde.
Forschungs-Austauschprogramm
Verschiedene Orte und Institutionen
IBK
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Einführung in den Studienplan und Information zu Anerkennungen im Studium Bildende Kunst
Diese Veranstaltung wendet sich an alle der Bildenden Kunst Studierenden. Wir werden in den Studienplan, dessen Aufbau und Struktur einführen. Es werden Empfehlungen und viele praktische Tipp sowohl im Umgang mit AkademieOnline als auch dem Studienangebot gegeben.
Infoveranstaltung
Schillerplatz/ Sitzungssaal
IBK
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Workshop: Erkundung von Post-Apartheid Leben, Kunst und Kultur
Gastprofessorin Dr. Nomusa Makhubu, Kapstadt, Südafrika
Organisiert in Kollaboration mit Erasmus+ und der Akademie der bildenden Künste. Initiiert vom Studio Art and Intervention, Concept (Post-conceptual Art Practices), Prof. Marina Grzinic, IBK, Akademie der bildenden Künste Wien.Workshop
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Atelierhaus/ Atelier Süd
IBK
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Vortrag Nomusa Makhubu: Sozial engagierte Kunst in Kapstadt und Südafrika
Dieser Vortrag wird in Zusammenarbeit mit dem Erasmus+ Projekt und der Akademie der bildenden Künste Wien sowie dem mumok – Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig Wien präsentiert. Mit Unterstützung von Manuela Ammer, Leiterin der kuratorischen Abteilung und Chefkuratorin des mumok. Initiiert vom Studio für for Art and Intervention/Concept, Prof. Marina Grzinic, die auch die Einführung und Moderation dieses Gesprächs übernehmen wird.
Vortrag
mumok kino
Museumsplatz 1
1070 WienIBK
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Die Zukunft, die niemals eintrifft: Wiederkehrende Enteignung und temporale Verzerrung durch Kunst für soziale Gerechtigkeit verstehen
Öffentlicher Vortrag von Dr. Nomusa Makhubu an der Akademie der bildenden Künste Wien, veranstaltet in Zusammenarbeit mit dem Erasmus+ Projekt und der Akademie der bildenden Künste Wien. Initiiert vom Studio für Art and Intervention/Concept, (Post-conceptual Art Practices), Prof. Marina Grzinic, IBK, Prof. Akademie der bildenden Künste Wien.
Vortrag
Schillerplatz/ M20
IBK
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Von Australien bis Österreich: Recht als Machtinstrument
Paneldiskussion mit Maria Giannacopoulos (Sydney) und Ümmü-Selime Türe (Wien), in Kooperation mit der Akademie der bildenden Künste Wien, IBK, Fachbereich Kunst und Intervention | Konzept, Prof. Marina Gržinić.
Podiumsdiskussion
Depot – Kunst und Diskussion
Breite Gasse 3
1070 WienIBK