Zeitenwende, Kunst und Krieg
Ein Vortrag und Screening von Lukas Pusch im Rahmen der Ringvorlesung der Tiefdruckwerkstatt im Sommersemester 2025.
Wir erleben aktuell die fundamentalsten geopolitischen und gesellschaftlichen Verschiebungen seit dem 2. Weltkrieg. Was bedeuten diese Verschiebungen für die Kunst? Diese und andere Fragen werden anhand Lukas Puschs, in seiner Endfassung, noch nie öffentlich gezeigtem Film Neues Tahiti, der zehn Jahre sibirischen Underground dokumentiert, besprochen.
Lukas Pusch, 1970 in Wien geboren, studierte Malerei an der Universität für angewandte Kunst in Wien, dem Surikov Institut in Moskau und der Hochschule für Bildende Künste Dresden.
Obwohl seine Arbeiten häufig als Provokation empfunden werden, geht es ihm in erster Linie um Bildfindungen und künstlerische Autonomie. Seine Arbeitsweise kann als eine Kombination aus psychoanalytischer freier Assoziation und Recherche bezeichnet werden. Zu seinen spektakulärsten und weltweit rezipierten Arbeiten zählen die Gründung der White Cube Gallery Novosibirsk, das erste Zentrum für Gegenwartskunst Sibiriens, und die Gründung von Slum-TV, einem lokalen TV-Sender in Mathare, Nairobi – einem der größten Slums Afrikas. Die mit seinen Holzschnitten gestaltete Weihnachtsausgabe der österreichischen Tageszeitung Die Presse wurde international, zweimal in Folge, mit dem European Press Award ausgezeichnet. Aktuell beschäftigt sich Lukas Pusch mit dem romantischen Zugang zur Moderne in der bildenden Kunst und Landschaftsmalerei als politischem Statement.
Der Film ist sprachlich auf deutsch und russisch, und wird mit englischen Untertiteln gezeigt werden. Einführende Worte zur Kontextualisierung des Films in der künstlerischen Praxis von Pusch wird in deutscher Sprache sein.