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Die Ausstellung verhandeln | Von Interaktionen im musealen Raum

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Kunst- und Kulturwissenschaften
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien
Ort, Raum (1)
M13a

Vortrag von Luise Reitstätter (Wien) im Rahmen der Ringvorlesung Kunstfeld, Kunstwelt, Kunstsystem – Kunstsoziologie Heute | Organisiert von Jens Kastner

Ausstellungen sind sozial umkämpfte Räume. Hier wird verhandelt, wer spricht und wer gehört wird. (Un-)Bewusste Intentionen der Ausstellungsmacher_innen treffen räumlich vermittelt auf vermeintliche Deutungen der Besucher_innen. Doch was passiert in diesem Setting tatsächlich?
 Bislang betrachtete die Forschung kunsthistorische Inszenierungsanalysen und empirische Besucher_innenforschung vorwiegend getrennt. Die Frage nach dem Verhältnis von Menschen und Dingen im Raum wurde vergleichsweise selten gestellt. Mittels umfassender Feldforschungen sowie raum- und handlungstheoretischer Bezüge liefert Luise Reitstätter Antworten und veranschaulicht ortsspezifische Eigenlogiken des Sozialraums Ausstellung.

Kunstfeld, Kunstwelt, Kunstsystem – Kunstsoziologie Heute

Eine Ringvorlesung am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften | Organisiert von Jens Kastner

Auch wissenschaftliche Subdisziplinen haben ihre Konjunkturen. Der Kunstsoziologie im deutschsprachigen Raum kann ab den späten 1970er Jahren durchaus eine bis in die nahe Gegenwart hineinreichende Flaute nachgesagt werden. Der letzte Sammelband mit dem Titel „Klassiker der Kunstsoziologie“ (hgg. von Alphons Silbermann) stammt von 1979, über einen „Arbeitskreis Soziologie der Künste“ verfügt die Deutsche Gesellschaft für Soziologie überhaupt erst seit 2010. Mittlerweile aber ist ein deutlicher Aufwärtstrend zu verzeichnen, und zwar sowohl hinsichtlich empirischer Studien wie auch in puncto Theorie. Und wie bei allen Neuerungen werden bewährte Modelle teils beibehalten – Bourdieus „Kunstfeld“ vielleicht noch mehr als Luhmanns „Kunstsystem“ und Beckers „Kunstwelt“ –, teils verschwinden sie in der Vergessenheit (wie etwa Hanna Deinhards Ansatz und ihre eigentlich nach wie vor treffende Rede von der „Prestigepflicht“ in der Kunst). Lässt sich mit Adorno und Arnold Hauser noch etwas anfangen? Und apropos: Wie steht es mit dem Verhältnis von der Kunstsoziologie zur Kritik? Und warum konsolidiert sich so ein Sozialwissenschaftszweig wie die Kunstsoziologie gerade zu einer Zeit, in der die kulturwissenschaftliche Auffächerung in Visual Studies, künstlerische Forschung und andere Spezialbereiche alte Disziplingrenzen eher hinfällig erscheinen lässt? Fragen über Fragen, die über Einblicke in aktuelle Forschungen und Positionen in der anstehenden Ringvorlesung von einigen Expertinnen und Experten beantwortet werden sollen.

Bislang trugen in der Reihe vor: Ulf Wuggenig, Dagmar Danko, Sophia Prinz, Roswitha Breckner und Valerie Moser.