Queere Erotik und religiöse Ästhetik. Ein Versuch.
Vortrag von Elke Pahud de Mortanges im Rahmen der Lehrveranstaltung Gender Studies II. Organisiert von Doris Guth, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften.
Inwiefern kommt in der postsäkularen Kunst-, Mode- und Popwelten unserer Gegenwart die religiöse Lesart von Sex, Gender und Begehren noch vor? Elke Pahud de Mortanges zeigt in ihrem Vortrag anhand konkreter Beispiele (Marina Abramovič, Pierre et Gilles, Madonna usw.), inwiefern religiöse Codes, Bild_Motive und Geschlechter_Narrative präsent sind; und wie diese zugleich de_konstruiert, tarnsformiert und mit neuer ikonischer Tiefe versehen werden. Der postsäkulare Rückgriff auf die religiöse Ästhetik, so ihre zentrale These, öffnet zugleich auch den Blick dafür, dass die visuellen Erinnerungskulturen des Christentums viel weniger prüde, viel weniger heteronormativ und weitaus queerer und diverser in Sachen Geschlecht und Begehren sind, als wir das gemeinhin so meinen.
Elke Pahud de Mortanges unterrichtet als ao. Professorin an der theologischen Fakultät der Albert- Ludwigs-Universität Freiburg i. Br. systematische Theologie/Dogmatik sowie im Rahmen des interdisziplinären Masterstudienganges Genderstudies. Sie unterrichtet auch als Lehrbeauftragte Gender Aspects in Religious Studies an der Universität Freiburg/Schweiz.
Publikationen: Everybody has a Body and everybody lives Gender. Zur Konstruktion und Performanz von Körper(n) und Geschlecht; Spurensuche in den visuellen und textuellen Kulturen des Christlichen; Ermächtigung der LGTB+ Community im Innenraum des Christlichen Frömmigkeitsgeschichte(n). Von frommen Frauen, totgeborenen Kindern und der Konstruktion & Instrumentalisierung des Heiligen; Bodies of memory and grace. Der Körper in den Erinnerungskulturen des Christentums. Pano/TVZ Verlag Zürich 2022.