Diffracted remainders of the subject? Beings in common, relations, and transformations
Wie können wir angesichts der beunruhigenden Geschichte des (subjekt-)befreienden Denkens Handlungsfähigkeit, Widerstand und Freiheit begreifen?
Konferenzsprache Englisch. Mit freundlicher Unterstützung der Akademie der bildenden Künste Wien.
Die Mini-Konferenz lädt zu Beiträgen ein, die das Erbe des westlichen Subjekts in Frage stellen, indem sie Kritiken und kritische Genealogien von Subjektivität und Subjektivierung zur Diskussion stellen und Verbindungen, Formen des Gemeinsamen und soziale Experimente erforschen, die die Möglichkeit einer politischen Transformation jenseits des Subjekts bezeugen.
Für liberale Ansätze (und nicht nur für diese) bedeutet Befreiung, zum Subjekt zu werden. Gleichzeitig ist das liberale Subjekt das Zentrum der kolonial-kapitalistischen Moderne. Dennoch haben verschiedene Strömungen innerhalb des Marxismus, des Feminismus und des Antikolonialismus immer wieder auf den Rahmen der Subjektivität zurückgegriffen, wenn sie darüber nachdachten, wie die vielfältigen Krisen der Moderne überwunden werden können. Aber wenn Subjektivität die Form ist, die Gemeinschaften und Personen unter dem sozialen Regime der kolonial-kapitalistischen Moderne annehmen, wenn Subjekte darüber hinaus von eben diesem Regime produziert werden, dann gibt es viele Gründe, „die Lebensfähigkeit des ‚Subjekts‘ als ultimativen Kandidaten für Repräsentation oder gar Befreiung“ (Judith Butler) in Frage zu stellen. So gibt es Gegenströmungen, die versuchen, Befreiung anders denken denn als (bessere) Subjektivierung. Diese radikalen Ansätze stellen westliche, individualistische, besitzergreifende und maskulinistische Auffassungen von Subjektivität in Frage, indem sie periphere, marginalisierte und rassifizierte Gemeinschaften, Kollektive und Traditionen des alltäglichen Kampfes in den Mittelpunkt stellen. Dies verspricht nicht nur, die Perspektiven und das Wissen der Ausgeschlossenen einzubeziehen, sondern auch die Möglichkeit, Subjektivität als dominanten Rahmen der Befreiung abzuschaffen.
Abendvortrag von Stefan Novotny: So What, Subject? Three Modal Sketches on Subjectivity and Difference
Weitere Vortragende (in der Reihenfolge der Präsentationen): Franzis Kabisch, Mariel R. Rodríguez, Teo Klug, Leila Haghighat, Maurício Ianês de Moraes, Aleksandar Novakovic, Ludovica d’Alessandro, Tyan Fritschy, Ramiro Wong, Max Heinrich
Respondent_innen: Murat Ates, Nanna Heidenreich, Jens Kastner, Stefan Nowotny, Ruth Sonderegger
Organisationsteam: Ludovica D'Alessandro, Tyan Fritschy, Maurício Ianês de Moraes, Teo Klug, Aleksandar Novakovic, Ruth Sonderegger
PROGRAMM
9:30 Begrüßung und Einführung
1. Subjektivierung durch Repräsentation
9:45-10:30 Franzis Kabisch, Mariel R. Rodríguez, Teo Klug (Vortrag auf Deutsch)
10:30-11:30 Diskussion
Respondenz: Nanna Heidenreich (Universität für Angewandte Kunst)
Moderation: Tyan Fritschy
11:30-11:45 Kaffeepause
2. Subjektivierung durch das Kunstfeld
11:45-12:15 Leila Haghighat, Maurício Ianês de Moraes
12:15-13:00 Diskussion
Respondenz: Jens Kastner (Akademie der bildenden Künste Wien)
Moderation: Aleksandar Novakovic
13:00-14:00 Mittagspause
3. Jenseits der Subjektivierung
14:00-14:45 Aleksandar Novakovic, Ludovica d'Alessandro, Tyan Fritschy
14:45-15:45 Diskussion
Respondenz: Stefan Nowotny
Moderation: Teo Klug
15:45-16:00 Kaffeepause
4. Fluchtwege aus westlichen Subjektivierungsweisen
16:00-16:30 Ramiro Wong, Max Heinrich (Vortrag auf Deutsch), Maurício Ianês de Moraes
16:30-17:15 Diskussion
Respondenz: Murat Ates (Kunstuniversität Linz)
Moderation: Maurício Ianês de Moraes
17:45-18:00 Kaffeepause
18:00-18:45
Abendvortrag von Stefan Nowotny: So What, Subject? Three Modal Sketches on Subjectivity and Difference
18:45-19:30 Diskussion
Respondenz: Ruth Sonderegger (Akademie der bildenden Künste Wien)
Moderation: Ludovica D'Alessandro
19:30-21:00 Buffet und Getränke
Ein ausführliches Book of Abstracts findet sich auf der englischen Version der Ankündigung des Mini-Symposiums