Picto-Culture and Isotype in America during the 1930s and 1940s
Vortrag/Workshop mit Hisayasu Ihara (Kyushu University, Fukuoka/JPN). Ihara präsentiert Ergebnisse seiner aktuellen Forschungen aus dem Bereich "History of Visual Communication Design". Diese Veranstaltung findet im Rahmen des APART-GSK Projektes, Mag. Dr. Katharina Steidl (Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften), statt.
Das auf Otto Neurath basierende Isotype-System gilt weithin als wegweisend in der Entwicklung von standardisierten Piktogrammen und Informationsgrafiken. Weniger bekannt ist jedoch, dass zeitgleich in den USA während des New Deal weitere Piktogramm-Systeme entstanden. Obwohl diese Bewegung vom Isotype-System stark beeinflusst wurde, zeichnete sie sich durch einen breiteren Ansatz aus, der über rein bildliche Statistiken hinausging.
Vor allem vor dem Hintergrund des Aufstiegs der amerikanischen Populärkultur entstanden zahlreiche Piktogramme, die sich von visuellen Formen wie Cartoons und Animationen inspirieren ließen. Ich möchte dieses Phänomen als „Picto-Culture“ bezeichnen, dass sich durch die Interaktion verschiedener Gruppen entwickelte.
In diesem Vortrag werde ich die Entwicklung des Piktogramm-Designs in den USA untersuchen, indem ich die Aktivitäten von drei bedeutenden Gruppen beleuchte: Pictorial Statistics Inc., Sociographics Philadelphia und die F.E.R.A. Research Unit, wobei ich auch auf ihre gegenseitigen Beziehungen eingehe. Insbesondere werde ich mich auf Rudolf Modley (Pictorial Statistics Inc.) und seine Strategie konzentrieren, die eine Standardisierung von Symbolen mit ihrer vielfältigen Anwendung in Einklang zu bringen versuchte.
Abschließend werde ich neue Erkenntnisse über Ausstellungen als System zur Verbreitung des Isotype-Systems in den USA vorstellen. Damit möchte ich die Bedeutung des Systems „Ausstellung“ als ein charakteristischstes Merkmal von Isotype deklarieren und zeigen, wie es sich deutlich von anderen Systemen (u.a. Modley) unterscheidet.