TQW Winter School: Learning Diaspora
Eine Paneldiskussion im Rahmen der TQW Winter School mit Noit Banai (Professorin für Diaspora Aesthetics, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften).
Die TQW Winter School ist Festival, Experiment und Begegnung zwischen Diskurs und Praxis. Die dritte Ausgabe widmet sich zwei Tage lang dem Thema Diaspora und dessen Schnittstellen mit performativen, verkörperten und diskursiven Praktiken.
Was geschieht, wenn Diaspora in die Kunstausbildung Einzug hält? Welche Worte und Konzepte wählen wir, um gelebte Erfahrungen von Migration, Exil und Vertreibung angemessen zu übersetzen? Welche Auswirkungen hat die Institutionalisierung und „Departmentalisierung“ vielfältiger diasporischer Geschichten und Ästhetiken? Welche Methoden können wir wählen, um verstrickte und komplexe diasporische Realitäten zu erfassen? Was findet Eingang in eine Diaspora-Bibliografie oder einen Lehrplan, und was bleibt ungesagt? Wie können die persönlichen Erfahrungen Studierender mit diasporischer Herkunft in einen formalisierten Lehr- und Lernprozess einfließen, ohne darin aufzugehen?
Die Paneldiskussion versammelt drei Forscherinnen und Pädagoginnen - Noit Banai, Mariama Diagne, und Monika Halkort - die verschiedenen Institutionen angehören und sich auf unterschiedliche Kunst- und Kulturbereiche spezialisiert haben, um ihre Arbeits-, Denk- und Kommunikationsweisen im Umgang mit Diaspora zu erläutern.
Noit Banai (Ph.D., Columbia University, New York) ist Professorin für Diaspora Aesthetics am Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften der Akademie der bildenden Künste Wien. Als Historikerin und Kritikerin hat sich Banai auf moderne und zeitgenössische Kunst spezialisiert, wobei ihr Schwerpunkt auf den Bedingungen von Migration, Exil, Diaspora, Grenzregimen und Staatenlosigkeit aus einer transkulturellen und transdisziplinären Perspektive liegt. Ihr aktuelles Buchprojekt trägt den Titel Stateless: Artistic Practices by Refugees in Shanghai, Hong Kong, Singapore, 1933–1953.