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Das pädagogische Unverhältnis

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Künstlerisches Lehramt
Ortsbeschreibung
Hörsaal 3. Stock
Ort, Treffpunkt (1)
Institutsgebäude
Ort, Adresse (1)
Karl-Schweighofergasse 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1070 Wien

Nora Sternfeld | Kunstvermittlerin und Kuratorin, Lehrbeauftragte am Institut für das künstlerische Lehramt, Teilhaberin von trafo.K. und schnittpunkt, Schwerpunkte: zeitgenössische Kunst, Vermittlung, Geschichtspolitik und Antirassismus.
Im Rahmen der Vortragsreihe Kollektives Widerstandslernen organisieren! Konzipiert von Petja Dimitrova, Eva Egermann und Nora Sternfeld (als Kooperation des Instituts für das Künstlerische Lehramt und dem Ordinariat für Konzeptuelle Kunst an der Akademie der bildenden Künste Wien)

Drei Tätigkeiten bezeichnet Sigmund Freud als unmögliche Aufgaben: das Erziehen, das Regieren und das Psychoanalysieren. Alle drei Aufgaben implizieren ein Verhältnis. Sie können nicht am Reißbrett entworfen werden, sind niemals unabhängig von ihren AdressatInnen und somit nicht vollends planbar. Diese AdressatInnen sind dabei also keineswegs passiv – sondern tragen wesentlich zum Erfolg, zum Misserfolg ebenso wie zur Unmöglichkeit des Erfolges bei. Mit seiner Bemerkung macht Freud auf die Unmöglichkeit aufmerksam, nicht von dem Verhältnis, das für Politik, Pädagogik und Psychoanalyse konstitutiv ist, affiziert zu werden. Der Vortrag geht der Frage nach, ob in dieser Unmöglichkeit nicht gerade die Möglichkeit einer emanzipatorischen Pädagogik liegt. Er verfolgt die Spur nach dem pädagogischen Verhältnis in in der politischen Theorie von Jacques Rancière, Antonio Gramsci und Michel Foucault.

Die Veranstaltungsreihe Kollektives Widerstandslernen  beschäftigtsich mit dem Themenkomplex der »education« als verändernde Praxis. DieDiskussionen reichen von alternativer Wissensproduktion und politischerSelbstermächtigung über die Auseinandersetzung mit universitärenStrukturen bis zu radikaldemokratischen Ansätzen für die Schule. Waskönnen künstlerische Praktiken leisten, die sich in diesemSpannungsfeld bewegen? Eine Analyse von pädagogischen undreformistischen Diskursen als Herrschaftstechnik bildet dabei dieVoraussetzung. Aber nicht als Selbstzweck: Die Vorträge fokussieren dieEntwicklung von Strategien des Verlernens, der Kritik, der Gegenmodelleoder der Subversion vor dem Hintergrund gegenwärtigergesellschaftlicher Realitäten und im Hinblick auf eine Veränderung derDefinitionsmachtverhältnisse.