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Vom römischen Zement zum Romanzement

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst
Ortsbeschreibung
Vortragssaal EA1
Ort, Treffpunkt (1)
Hauptgebäude
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Charakterisierung antiker und gründerzeitlicher Mörtel mit Methoden der Mikroskopie.
Vortrag von Univ.Prof. Dr. Johannes Weber vom Institut für Kunst und Technologie, Universität für Angewandte Kunst Wien. Organisiert vom Institut für Naturwissenschaften und Technologie in der Kunst.

Mineralische Bindemittel zur Herstellung von Mörteln waren seit jeher eine wichtige Voraussetzung für die Entwicklung des Bauwesens. Die Suche nach hydraulischen, also wasserhärtenden Bindemitteln war in der römischen Antike von einem Technologieschub geprägt, den die späteren Epochen kaum mehr nutzen konnten. Erst die beginnende Industrialisierung hat hier wieder bahnbrechende Neuerungen gebracht, die letztlich in der Entwicklung des modernen Portlandzements mündeten. Ein Zwischenprodukt auf diesem Weg war im 19. Jh. der sogenannte Romanzement, dessen Bezeichnung Erinnerungen an die Baustofftechnologie der alten Römer wecken sollte und der – mehr zufällig als beabsichtigt – tatsächlich ähnliche Wirkungsprinzipien aufweist. Da schriftliche Quellen zur Herstellung von Bindemitteln und zur Mörtelbereitung nur lückenhaft bestehen, bleibt es oft den Naturwissenschaften vorbehalten, die alten Techniken mittels Mörtelanalysen aufzuspüren. Dabei sind klassische mikroskopische Verfahren ebenso wichtig wie der Einsatz moderner elektronenoptischer und phasenanalytischer Methoden. Der Vortrag stellt einige laufende Untersuchungen zu antiken und historischen Mörteln vor.

Ao. Univ.-Prof. Dr. Johannes Weber
Leiter der Abt. für Naturwissenschaften in der Konservierung am Institut für Kunst und Technologie der Universität für Angewandte Kunst Wien
Studium der Erdwissenschaften (Petrologie-Geologie) an der Universität Wien, 1983 Promotion zum Dr. phil. Seit 1983 an der damaligen Hochschule für angewandte Kunst / jetzt Univ. f. Angewandte Kunst: zunächst als Projektbearbeiter, dann als Lehrbeauftragter, seit 1995 als Universitätsassistent, seit 2002 als außerordentlicher Universitätsprofessor. 2002 Habilitation an der Universität Wien für das Fach „Angewandte Petrologie in Archäometrie und Konservierungsforschung“. Regelmäßige Lehrtätigkeit an der Universität für angewandte Kunst Wien, der Akademie der Bildenden Künste Wien und der Universität Wien.
Forschungsschwerpunkte: Steinkonservierung, historische Mörtel, Wandmalerei, Mauersalze.