DRAW A DISTINCTION. Raffaela Bielesch, Terese Kasalicky, Katharina Scheucher
Künstlerinnen: Raffaela Bielesch, Terese Kasalicky, Katharina Scheucher
Konzept: Stephanie Damianitsch
Im Jahr 2020 steht die xposit-Reihe unter dem Motto Draw a Distinction und legt das Augenmerk auf Formen der Notation, wie sie in den Werken von Raffaela Bielesch, Terese Kasalicky und Katharina Scheucher begegnen. In den Arbeiten der drei Absolventinnen aus den Fachbereichen „Zeichnen“, „Grafik und druckgrafische Techniken“ sowie „Performative Kunst“ offenbart sich Notation als Akzentuierung und Umdeutung räumlicher Strukturen (Scheucher), als skulpturale Syntax des Ornamentalen (Kasalicky) oder als performative wie fotografische Annäherung an Prozesse der Aneignung und Überlieferung (Bielesch).
Katharina Scheucher versteht das Innere von Räumen als Oberfläche, vergleichbar einem Blatt Papier, in welches sich die Umgebung einschreibt und deren Charakteristika die Künstlerin mit Formen wiederholt, die häufig auf bestehende architektonische Besonderheiten verweisen. Der Raum wird zu einer Karte seiner selbst, die diesen nicht nur beschreibt, sondern über den gezielten Einsatz von Spiegeln zu einem ständigen Perspektivenwechsel herausfordert.
Terese Kasalicky widmet sich seit Jahren der Erforschung ornamentaler Strukturen, die sie als Informationsträger der Kulturgeschichte begreift. Einzelne Grundformen, welche die Künstlerin herauskristallisiert hat, werden in ihren Werken wie Worte in einem Satz immer wieder neu angeordnet. Sie bilden Relationen und darüber eine neue „Syntax“ und greifen – ihrem ursprünglichen Kontext entrückt – als Skulpturen in den Raum aus.
Die Sprache der Dinge ist wiederum Ausgangspunkt der Arbeiten von Raffaela Bielesch. Objekte, die eine private Geschichte erzählen, aber auch Moden und Geschmäcker zeigen, die in eine bestimmte Historie eingebunden sind, überführt sie in abstrakte Linien und Markierungen von gemusterten Stoffen, die – gleich dem Gewebe der Zeit – als Hintergrundfolie ihrer Fotografien wie Performances fungieren.
Offensichtlich ist der „Sprachcharakter“ der Werke aller drei Künstlerinnen, der sich jedoch primär als visuelle Sprache der Objekte oder des Raumes offenbart, da er sich als grafische oder ornamentale Notation sichtbarer wie imaginärer Relationen und Anordnungen artikuliert.