Eröffnung: Einrichtung und Gegebenheit: Infrastruktur als Form und Handlung
Kuratiert von: Martin Beck, Sabeth Buchmann und Stephanie Damianitsch
Eine Ausstellung mit Arbeiten von: Vik Bayer, Martin Beck, Samuel Bich, Igor Blomberg Tranaeus, Elias Capelle, Luca Daberto, Peter Fend, Clara Hausmann, Steph Holl-Trieu, Iman Issa, Chantal Kaufmann, Julia Kronberger, Hanna Kucera, LA – Leni Pohl und Adrian Lück, Juliana Lindenhofer, Tabea Marschall, Sofia Mascate, Florian Mayr, Lucy McKenzie, Vit ria Monteiro, Mark Napadenski, Fabian Reetz, Michael Reindel, Sophia Rohwetter, Cameron Rowland, Alua Sugralimova, Hong Zeiss
Kooperationspartner_innen innerhalb der Akademie: Carolin Bohlmann, Iman Issa, Elke Krasny, Angelika Schnell
Infrastruktur ist mehr als technische Einrichtung, Dienstbarkeitsarchitektur oder physisches Netzwerk für Verkehr, Kommunikation und Energieversorgung. Infrastruktur ist eine Art Betriebssystem der globalisierten Welt, ein Netzwerk immaterieller Beziehungen und symbolischer Handlungen, die – auf sichtbare und unsichtbare Weise – unsere Gegenwart formen. Eingebettet in soziale und ideologische Strukturen reproduzieren und steuern Infrastrukturen gesellschaftliche Prozesse, indem sie den Umraum auf spezifische Art und Weise nach dem Prinzip des „system-buildings“ (Brian Larkin) gestalten. Darüber ermöglichen sie Kommunikation und Handlungen genauso wie sie diese verhindern können.
Die Ausstellung Einrichtung und Gegebenheit fragt, inwiefern Infrastruktur in ihrem formgebenden Potenzial auch eine ästhetische und affektive Wirkung hat. Kann die künstlerische und theoretische Erschließung von Infrastruktur Anstöße zur Umgestaltung gesellschaftlicher Strukturen und sozialer Gefüge bieten? Wie und auf welche Weise reproduziert sich in ihr die Konsumtion von „Zeit“ (Marina Vishmidt) und „Raum“ (Keller Easterling). Diese und ähnliche Fragen stellen sich die präsentierten Künstler_innen, die mit ihren Werken auch die eigenen infrastrukturellen Bedingtheiten der Darstellung und Vermittlung reflektieren.
Die sich über die beiden Ausstellungsräume Exhibit Galerie und Exhibit Eschenbachgasse erstreckende Ausstellung legt das Augenmerk auf das Zusammenwirken materieller und ideologischer Verfasstheiten von Produktions- und Präsentationsverfahren. Sie lenkt den (institutionskritischen) Blick auf die Knotenpunkte realer und symbolischer Ordnungen, Orte und Ökonomien. Für die Präsentation in der Exhibit Galerie am Schillerplatz stellt sich dabei zudem die Frage nach den spezifischen infrastrukturellen Bedingungen des (universitären) Ausstellens selbst.