Dietmar Rübel: Ossian und die europäische Traumzeit, oder: Der Beginn der Moderne als Retromanie
Der Vortrag widmet sich der Konstruktionen einer europäischen Kunstgeschichte. Als zentrales Beispiel dient die Ausstellungsreihe „Kunst um 1800“, die von 1974 bis 1980 an der Hamburger Kunsthalle realisiert wurde. Vor allem der Auftakt dieses Zyklus über Ossian, eine Gemeinschaftsproduktion mit dem Louvre in Paris, hilft die transnationale Faszination für den erfundenen Barden als Teil einer Dialektik der Aufklärung nachzuvollziehen.
Dietmar Rübel ist Inhaber des Lehrstuhls für Geschichte und Theorie der Kunst an der Akademie der Bildenden Künste München; zuvor war er von 2009 bis 2017 Professor für Kunstgeschichte an der HfBK Dresden. Darüber hinaus ist er als Ausstellungsmacher tätig und war u. a. Gastkurator am MAK in Wien und der Nationalgalerie zu Berlin. Momentan bereitet er mit Petra Lange-Berndt eine Ausstellung über „Kunst um 1800“ an der Hamburger Kunsthalle vor.