Otto Mauer Preis 2005 für Jun Yang
Der heuer zum 25. Mal vergebene Msgr. Otto Mauer Preis für bildende Kunst geht an den in China geborenen und in Wien lebenden Künstler Jun Yang. Die vom Otto Mauer Fonds der Erzdiözese Wien gestiftete, mit 11.000 Euro dotierte Auszeichnung wird jedes Jahr für das bisherige Gesamtwerk österreichischer Künstler unter 40 Jahren vergeben. Kardinal Schönborn wird den Preis am 22. November verleihen.
Jun Yang wurde 1975 in China geboren und lebt seit 1979 in Österreich. Von 1996 bis 2000 studierte er an der Akademie der bildenden Künste in Wien (Diplom bei Michelangelo Pistoletto). Seine erste große Einzelausstellung hatte er mit "Coming Home. Daily Structures of Life - Version D00" 2001 in der Galerie für zeitgenössische Kunst in Leipzig. Zuletzt war er heuer mit der zweiteiligen Videoprojektion "HERO - this is WE" bei der Biennale in Venedig vertreten.
Yangs Werk ist laut Jury "durch eine vielfältige Auseinandersetzung mit Fragen kultureller und individueller Identität gekennzeichnet". Erfahrungen aus seiner eigenen Lebensgeschichte würden" sehr durchdacht mit Problemen weltweiter Migration verflochten. Der Künstler arbeitet engagiert, hält sich aber fern von belehrenden oder moralischen Appellen."
Yang benutzt unterschiedliche Medien wie Automatenfotografie, Filme, Piktogramme, "um sie mit seinen Inhalten aufzuladen. Vielfältige Formensprache und formale Sicherheit ist für die Arbeit Jun Yangs charakteristisch. Dabei zeigt sich über den rein analytischen Zugang hinausgehend ein sehr poetisches Moment." Darüber hinaus zeichne sich sein Werk "durch außerordentliche Konsequenz und Eigenständigkeit und einen leisen Humor aus".
Der Otto Mauer Fonds wurde von Kardinal Franz König und dem Erben nach Msgr. Otto Mauer, Prälat Karl Strobl, gegründet. Seine Aufgabe ist es, das besondere Anliegen von Mauer, den Dialog zwischen Kirche, Kunst und Wissenschaft, lebendig zu halten sowie weiterzuführen.
Wien (APA)