„Delta 3“ im Finale des Medida-Prix 2007
Das E-Learning-Strategie-Gemeinschaftsprojekt „Delta 3“ der Technischen Universität Wien, der Universität für Bodenkultur Wien und der Akademie der bildenden Künste Wien ist der Einzug ins Finale des Medida-Prix 2007 gelungen. Gemeinsam mit neun anderen Finalisten wurde das Projekt aus 115 Einreichungen für die Entscheidung über den mediendidaktischen Hochschulpreis der Gesellschaft für Medien in der Wissenschaft e.v. (GMW) ausgewählt.
Das Finale und die Preisverleihung finden im Rahmen der europäischen Fachtagung der GMW vom 12. bis 14. September 2007 an der Universität Hamburg statt. Der Preis ist mit 100.000 Euro dotiert.
05.09.2007
„Delta 3“: Von Unterschieden profitieren Technik, Lebenswissenschaften und Kunst – verschiedener könnten Fachbereiche nicht sein. Dass genau diese Differenz erheblichen Nutzen bringen kann, zeigt das strategische E-Learning Projekt „Delta 3“. Die Technische Universität Wien, die Universität für Bodenkultur Wien und die Akademie der bildenden Künste Wien unterscheiden sich nicht nur inhaltlich. Auch kulturell und strukturell pflegt jede Institution ihren eigenen Stil. Dennoch oder gerade deswegen haben sie sich entschlossen, gemeinsame Strategien zur Qualitätsentwicklung in der Lehre durch den zielorientierten Einsatz neuer Medien zu erarbeiten.
Wieso „Delta3“? In drei Handlungsfeldern - Didaktik, Technik, Design - wird die Kooperation der drei Partner im Dienste von drei Zielgruppen wirksam: Lehrende, Studierende und Öffentlichkeit. Vermehrte und verbesserte online Lehrangebote sollen Lernprozesse intensivieren und das Verständnis komplexer Inhalte erleichtern, aber auch bisher benachteiligte Gruppen von Studierenden und StudieninteressentInnen stärker einbinden. Ein mehrstufiges Support-Netzwerk verringert dabei die Hemmschwelle der Lehrenden beim Einsatz neuer Medien.
Ein weiterer integraler Bestandteil des Projekts ist Gender Mainstreaming. Wechselwirkungen zwischen digitalen Medien und der Konstruktion von Rollen und Identitäten werden untersucht. Das Ziel sind gleiche Handlungsspielräume für alle – unabhängig von Geschlecht, Alter, Herkunft oder möglichen Einschränkungen. Ein interdisziplinäres Webportal „Arts&Sciences“ richtet sich an eine breitere Öffentlichkeit und vor allem an SchülerInnen. Es soll Lust und Interesse für eine Auseinandersetzung mit den drei Universitäten wecken.
So wird sichtbar, dass die Verschiedenheit der Institutionen auch auf der inhaltlichen Ebene sehr bereichernd ist. Die Differenz der drei Wissenskulturen ist eine große Herausforderung und benötigt einen ständigen Austausch. Sie erzeugt aber deutliche Synergien und gegenseitige Inspiration. Letztendlich profitieren alle, da gerade dadurch der Boden für ein innovatives Klima und nachhaltige strukturelle Veränderungen bereitet wird. Auch der Jury des Medida-Prix erschien der gehaltvolle institutionenübergreifende Diskurs im Projekt als besonders preiswürdig.