em.HSProf. Herbert Muck verstorben
04.02.2008
Wie am 1. Februar bekannt wurde, ist em.HSProf. Herbert Muck, der ab 1960 an der Akademie lehrte und von 1973 bis 1994 Leiter des Inst. für Sakrale Kunst (bzw. Verhalten und Raum) war, in der Nacht des 31. jänners verstorben.
Herbert Muck, em.Univ.Prof. Dr.phil.
1924 in Wien geboren, studierte in Wien, München, Barcelona und Innsbruck die Fächer Philosophie und Theologie, sowie Archäologie, Kunstwissenschaft und Kunstgeschichte. Die Arbeitsschwerpunkte seines von ihm gegründeten Archivs für Kirchenbau lagen auf Kunsttheorie, Liturgie und Architektur. 1960 von Clemens Holzmeister an die Akademie der bildenden Künste berufen, leitete er das Institut für Kirchenbau und Sakrale Kunst bis zu seiner Emeritierung 1994, mit dem interdisziplinär gestalteten, hermeneutischen Forschungsansatz: Verhalten und Raum. Verhalten und Riten in Räumen, oder Symbolik und Ikonographie waren Titel seiner Vorlesungen.
Er verfasste zahlreiche Publikationen und erwirkte Planungsinitiativen zu Kirchenbau, Zentrenplanung und Umgang mit Räumen, als Beispiel sei hier das Ortszentrum von Lech am Arlberg genannt.
Er veranstaltete semantische Raumaktionen (Modellspiele) in Kunsthallen und Bildungsstätten gemeinsam mit seiner Ehefrau und Künstlerin Brigitte Hatz. Sein Werkverzeichnis umfasst mehr als eintausend Titel, beispielsweise als Mitarbeiter von Kunst und Kirche oder als Mitherausgeber von Das Münster, zur Geschichte und Gegenwart religiöser Kunst sowie über Raumprobleme im Allgemeinen und Kirchenbau im Besonderen. Als Literaturhinweis sei hier das Werk Herbert Muck, Gegenwartsbilder - Kunstwerke und religiöse Vorstellungen des 20. Jahrhunderts , Picus Verlag, Wien 1988, genannt.
1994 widmete ihm die Zeitschrift Architektur und Bauforum das Heft162 mit dem Titel: Der Raum des Herbert Muck, mit Beiträgen von H. Hempel, O. Uhl, W. Zahner u.a.
Mit Herbert Muck verstarb am 1. Februar 2008, im 84 Lebensjahr, ein umfassend gebildeter Wissenschaftler. Zur Fortführung seiner Forschungstätigkeit wurde das Archiv Muck in den Räumen der Jesuiten in 1010 Wien eingerichtet.