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EUA Statement condemning the forced resignation of 1577 university deans

21.07.2016

Die Akademie schließt sich dem Statement der EUA (European University Association) in allen Punkten an. Wir fordern die österreichische Bundesregierung und das österreichische Parlament sowie die Institutionen der EU, auf mit sofortiger Wirkung alle Kooperationen mit der Türkei ruhend zu stellen. Die Suspendierung von 15.200 Mitarbeiter aus dem Bildungssektor, die Reiseeinschränkung von Universitätsangehörigen sowie die Forderung nach Wiedereinführung der Todesstrafe sind neben zahllosen anderen Verstößen gegen eine rechtsstaatlich-demokratische Grundordnung die ersten Schritte zur Errichtung eines totalitären Systems. Österreich muss hier eine klare Position einnehmen.

EUA Statement

Die jüngsten Vorgänge in der Türkei, die auch die Universitäten betreffen, lösen beim Präsidenten der Österreichischen Universitätenkonferenz (uniko), Rektor Oliver Vitouch, Besorgnis und Bestürzung aus: „Die Lage in der Türkei ist verheerend. Natürlich ist ein Putschversuch in einer Demokratie inakzeptabel. Das Erdogan-Regime missbraucht die Gelegenheit nun aber offenkundig für eine diktatorisch anmutende Säuberungswelle. Dabei trifft es, nicht zum ersten Mal, auch die Angehörigen der Universitäten, in einer Form und Heftigkeit, die man heutzutage nicht für möglich gehalten hätte“, erklärt Vitouch.

Offenbar würden alle, die möglicherweise nicht „auf Linie“ sind, vorsorglich entfernt, Wissenschafter und Wissenschafterinnen mit Sprech- und Reiseverboten belegt, Rektoren und Dekane pauschal zum Rücktritt aufgefordert oder gleich abgesetzt. Vitouch: „Hier wird mundtot gemacht, flächendeckend gesäubert, intellektuelle Kritik im Keim erstickt und strukturell verunmöglicht. Das ist inakzeptabel und von EU und UNO auf das Schärfste zu verurteilen.“ Überhaupt wundere man sich zusehends, was im Europa des 21. Jahrhunderts alles möglich ist. „Wenn es uns nicht gelingt, die offene Gesellschaft zu bewahren, die uns allen als selbstverständliche Errungenschaft erschien, dann werden wir uns noch viel mehr wundern“, ergänzt der uniko-Präsident.

http://uniko.ac.at/aktuelles/index.php?ID=11866#O11866