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Preis der Kunsthalle Wien 2022 geht an Albin Bergström

Der mit dem Hauptpreis für die Akademie ausgezeichnete Albin Bergström (Objekt-Bildhauerei / Julian Göthe) überzeugte die Jury mit seinen gewagten und fröhlichen Skulpturen.

Der bereits zum achten Mal vergebene Preis der Kunsthalle Wien steht für die gelungene Zusammenarbeit der Kunsthalle Wien mit der Akademie der bildenden Künste Wien und der Universität für angewandte Kunst Wien und hat sich als wichtiges Instrument der Förderung junger Künstler*innen in Wien etabliert.

Die per Juryentscheid an ausgewählte Absolvent*innen der beiden Wiener Kunsthochschulen vergebene Auszeichnung umfasst eine Ausstellungsteilnahme und eine dazugehörige Publikation; pro Kunsthochschule wird zudem ein*e Künstler*in mit dem Hauptpreis inklusive eines Preisgelds in Höhe von 3.000 Euro ausgezeichnet.

Für die diesjährige Preisvergabe sichtete die Jury insgesamt 95 Diplom- und Masterprojekte aus den Bereichen bildende und Medienkunst – 43 Absolvent*innen der Akademie und 52 Absolvent*innen der Angewandten bewarben sich um den Preis. Herausragendes Thema in ihren Arbeiten war die Suche nach einem „echten“, einem wahrhaftigen subjektiven Ausdruck, in dem sich die sozialen und politischen Kontexte unserer Zeit spiegeln. Ebenso präsent in den Werken waren Aufmerksamkeit und Empathie in Bezug auf das Zusammenleben von menschlichen und nicht-menschlichen Akteur*innen auf der Erde.

Aufgrund der hohen Qualität der eingereichten Arbeiten beschloss die Jury, insgesamt zehn Absolvent*innen für die Teilnahme an der Gruppenausstellung auszuwählen, die im Frühjahr 2023 in der Kunsthalle Wien zu sehen sein wird:

Der mit dem Hauptpreis für die Akademie ausgezeichnete Albin Bergström überzeugte die Jury mit seinen gewagten und fröhlichen Skulpturen. Durch die Einbindung textiler Fundstücke werden sie zu extravaganten, aber stummen Protagonisten, die auf subtile Weise die Aufhebung kolonialer Geschichten der Ausbeutung durch alltägliche (und vermeintlich unschuldige) Rituale widerspiegeln. Julius Pristauz erhält den Hauptpreis der Angewandten für eine multimediale Installation, die seinen Film Bad Lighting begleitet. Seine subtil aufeinander abgestimmten Arbeiten verwischen die Kategorien, anhand derer Identitäten normalerweise definiert werden, und navigieren uns durch die Vielfalt und Komplexität queerer Identitäten und Kulturen.

Als weitere Preisträger*innen wählte die Jury Alexandru Cosarca, Charlotte Gash, Gleb Kulpin und Juliana Lindenhofer (alle Akademie der bildenden Künste Wien) sowie Tijana Lazović, Raphael Reichl, Vanessa Schmidt und Ramiro Wong (alle Universität für angewandte Kunst Wien) aus.

Stimmen zum Preis der Kunsthalle Wien 2022:

WHW (Ivet Ćurlin, Nataša Ilić und Sabina Sabolović), künstlerische Leiterinnen der Kunsthalle Wien: „Wir freuen uns, mit dem Preis der Kunsthalle Wien 2022 wiederum eine ganze Reihe junger Künstler*innen auf ihrem Weg zu unterstützen und mit ihnen zugleich in einen Austausch zu treten und von ihnen zu lernen: Wir sind neugierig, wie diese Generation von Künstler*innen auf die Welt von heute sowie in die Zukunft schaut. Mit der kommenden Gruppenausstellung bieten wir unserem Publikum erneut die Möglichkeit, einer großen Bandbreite an künstlerischen Stimmen zu begegnen – diese Vielfalt zu zeigen, ist einer der Grundsätze unseres Programms in der Kunsthalle Wien und es ist uns eine besondere Freude, dieses Anliegen in Zusammenarbeit mit den beiden Wiener Kunsthochschulen umzusetzen.“

Johan F. Hartle, Rektor der Akademie: „Die Akademie der bildenden Künste Wien freut sich über diese Kooperation, die unseren Absolvent*innen eine gewichtige öffentliche Sichtbarkeit bietet und einen entscheidenden Impuls für ihre weitere künstlerische Arbeit setzt. Die diversen Positionen umfassen in diesem Jahr Skulpturen und Installationen mit unterschiedlichsten Materialien und gestalterischen Zugängen, mitunter an der Schwelle zu Performance und Film. Die Arbeiten von Albin Bergström, Juliana Lindenhofer, Gleb Kulpin, Alexandru Cosarca und Charlotte Gash enthalten eine Bandbreite historischer, gender- und geopolitischer Verweise und teils ironische Rekurse auf Kunstwelt, Clubkultur und Sitcom. Auf diese Vielfalt an Perspektiven in den künstlerischen Arbeiten der Diplomand*innen ist die Akademie sehr stolz.“

Eva Maria Stadler, Vizerektorin der Angewandten: „Für die Absolvent*innen der Universität für angewandte Kunst Wien ist der Preis der Kunsthalle Wien eine außergewöhnliche Chance, sich einer breiteren Öffentlichkeit in einem institutionellen Rahmen vorzustellen und in einen weiterführenden Austausch mit dem kuratorischen Team der Kunsthalle Wien zu treten. Der Preis stellt damit einen nachhaltigen Beitrag zur Professionalisierung der jungen Künstler*innen dar. Wir freuen uns ganz besonders, in diesem Jahr mit Julius Pristauz jemanden auszuzeichnen, der in seinen Arbeiten und Projekten immer wieder ein „Wir“ anstelle eines „Ichs“ adressiert. Indem er das Private verstärkt im Öffentlichen verortet, gelingt ihm die Wiedergewinnung des Politischen im Spannungsfeld von Kapitalismus und der Identität des Einzelnen. Auch den weiteren Preisträger*innen Tijana Lazović, Raphael Reichl, Vanessa Schmidt und Ramiro Wong möchten wir noch einmal ganz herzlich gratulieren.”


Die Preisträger*innen im Überblick:

Hauptpreisträger der Akademie der bildenden Künste Wien

Albin Bergström (Objekt-Bildhauerei / Julian Göthe)

Weitere Preisträger*innen der Akademie der bildenden Künste Wien

Alexandru Cosarca (Kontextuelle Malerei / Ashley Hans Scheirl)

Charlotte Gash (Performative Kunst / Carola Dertnig)

Gleb Kulpin (Bildhauerei | Raumstrategien / Iman Issa)

Juliana Lindenhofer (Bildhauerei | Raumstrategien / Iman Issa)

Hauptpreisträger der Universität für angewandte Kunst Wien

Julius Pristauz (Transmediale Kunst / Jakob Lena Knebl)

Weitere Preisträger*innen der Universität für angewandte Kunst Wien

Tijana Lazović (Malerei und Animationsfilm / Judith Eisler)

Raphael Reichl (Ortsbezogene Kunst / Paul Petritsch)

Vanessa Schmidt (Malerei / Henning Bohl)

Ramiro Wong (transarts / Nita Tandon)


Die Fachjurys der beiden Kunsthochschulen:

Die Jury der Akademie der bildenden Künste Wien
Für die Akademie: Veronika Dirnhofer (Professorin für Zeichnen), Julian Göthe (Professor für Objekt-Bildhauerei) und Johan F. Hartle (Rektor der Akademie)
Für die Kunsthalle Wien: WHW, Anne Faucheret und Nicole Suzuki
Externer Juror: Vít Havránek (Kurator und Vizerektor der Akademie der bildenden Künste Prag)
Vorsitz: Johan F. Hartle (Rektor der Akademie)
Organisation: Christine Rogi

Die Jury der Universität für angewandte Kunst Wien
Für die Angewandte im Wintersemester 2021/22: Cosima Rainer (Leiterin Kunstsammlung und Archiv), Lukas Posch (Alumnus) und Eva Maria Stadler (Vizerektorin der Angewandten)
Für die Angewandte im Sommersemester 2022: Robert Müller (Kurator Kunstsammlung und Archiv), Vika Prokopaviciute (Alumna) und Eva Maria Stadler (Vizerektorin der Angewandten)
Für die Kunsthalle Wien: WHW, Anne Faucheret und Nicole Suzuki
Externer Juror: Vít Havránek (Kurator und Vizerektor der Akademie der bildenden Künste Prag)
Vorsitz: Eva Maria Stadler (Vizerektorin der Angewandten)
Organisation: Anette Freudenberger

Die Ausstellung zum Preis der Kunsthalle Wien 2022:

Ausstellungsort: Kunsthalle Wien
Ausstellungslaufzeit: voraussichtlich ab Mai 2023
Kuratorin: Anne Faucheret