Die Akademie trauert um Renate Trnek
Die Akademie der bildenden Künste Wien teilt mit großem Bedauern mit, dass die langjährige Direktorin der Gemäldegalerie Univ.-Doz. Dr. Renate Trnek (1949-2023) verstorben ist.
Renate Trneks beruflicher Werdegang als Kunsthistorikerin und Museumsmanagerin ist aufs Engste mit der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien verbunden. Nach dem Studium in München und Wien (Promotion bei Otto Pächt) trat sie 1975 unter Heribert Hutter als wissenschaftliche Mitarbeiterin in den Dienst der Gemäldegalerie der Akademie. Im Zuge ihrer Arbeiten zur Erschließung des Sammlungsbestandes veröffentlichte sie den wissenschaftlichen Katalog Die holländischen Gemälde des 17. Jahrhunderts (1992), der noch heute als Standardwerk gilt.
Als langjährige Direktorin der Gemäldegalerie (1992-2010) reformierte Renate Trnek Profil und Erscheinung der Sammlung, die seit dem 19. Jahrhundert vorrangig als paradigmatische Lehrsammlung im Kunstunterricht genutzt wurde. Vor dem Hintergrund der sich verändernden Rahmenbedingungen der Kulturbetriebe der 1990er Jahre erkannte sie das Potenzial der Sammlung, deren Kern die aus dem Besitz des Grafen Lamberg-Sprinzenstein stammende hochkarätige Gemäldesammlung bildet. Zug um Zug gelang es ihr, die Galerie durch den Auf- und Ausbau von musealer Infrastruktur und Präsenz in der Öffentlichkeit zu einem Fixpunkt von internationalem Rang in der Wiener Museumslandschaft zu machen. Renate Trneks großem Einsatz verdankt die Sammlung ihre gesetzliche Absicherung an der Akademie. Darüber hinaus legte sie stets Wert auf die Verbindung der Gemäldegalerie mit der Lehre an der Akademie, mit der sie sich auch durch ihre Habilitation sehr verbunden fühlte.
Renate Trnek forcierte eine Ausstellungstätigkeit, mit der sie sich thematisch auf den Sammlungsbestand konzentrierte, diesem aber immer wieder auch zeitgenössische Positionen mit Akademie-Bezug gegenüberstellte. Gleichzeitig konnte sie in Ausstellungskooperationen weltweit, besonders in Asien, den internationalen Ruf der Sammlung festigen. Über die Einwerbung von Drittmitteln erweiterte sie den Gemäldebestand seinem Profil entsprechend durch einzelne hochkarätige Werke u.a. von Karel du Jardin, Pieter van Laer, Herman van Swanevelt oder Agostino Beltrano.
Nicht zuletzt war Renate Trnek auch die wissenschaftliche Erarbeitung der Bestände zeitlebens ein Anliegen. Gegen Ende ihrer Berufslaufbahn widmete sie sich in einem FWF-Projekt nochmals dem Weltgerichtstriptychon des Hieronymus Bosch.
Die Akademie und besonders die Mitarbeiter_innen der Gemäldegalerie danken Renate Trnek für ihren langjährigen, klugen, zukunftsorientierten und immer sachbezogenen Einsatz.
Unser Beileid und unsere Anteilnahme gilt der Familie und den Hinterbliebenen sowie allen Kolleg_innen in dieser traurigen Zeit.
Johan Hartle, Ingeborg Erhart und Werner Skvara
Rektorat der Akademie der bildenden Künste Wien
Renate, du warst – und bist es weiterhin - mein großes Vorbild als Frau, Führungskraft, inspirierende Rednerin, spannende Gesprächspartnerin . . . und so viel mehr! Dein Humor, deine Begeisterungsfähigkeit, nicht nur für Kunst (das sowieso), für Vögel, für Blumen, für die Natur, war einzigartig. Du, im Seewinkel robbend, auf der (Foto)jagd nach Vögel, wie gerne hätte ich das gesehen. Und ich bin sicher, auch bei dieser Gelegenheit warst du immer stilvoll gekleidet, vielleicht ohne Schmuck, denn deine wunderbaren Halsketten und Ohrringe hätten womöglich scheue Vögel vertrieben.
Auch wenn wir uns in den letzten Jahren nicht oft gesehen haben, Freundschaft ist nicht einer Frage des wie oft man sich trifft, sondern wie intensiv und schön die Begegnungen waren. Das wird mir fehlen. Du wirst mir fehlen.
Immer im Herzen.
Anna Steiger, Vizerektorin Akademie 2003-2011
Große Trauer um Renate
Es tut mir unendlich leid
Beatrix Bastl
Während meines Stipendiums am KHM in Wien in 1987-1988 habe ich Renate und Helmut sehr gut persönlich kennengelernt und habe ich nur gute und angenehme Erinnerungen an beide, sowohl berüflich als persönlich.
Gerne spreche ich Dr. Helmut Trnek und die Gemäldegalerie der Akademie mein Beileid aus.
Bernard Descheemaeker, Antwerpen.
Sehr geehrte Kollegen,
Die Nachricht vom Tod eurer ehemaligen Kollegin Renate Trnek hat mich tief berürht.
Ich möchte Ihnen und Euch allen hiermit mein aufrichtiges Mitgefühl und tiefe Anteilnahme übermitteln. Renates liebesvollen Dynamik wird mich in guter Erinnerung bleiben. Ich weiβ noch genau, wie wir uns 1986 beim einen Essen zu Hause Trneks kennengelernt haben.
Meine Gedanken sind bei Ihnen und alle Ihrer Kollegen.
In alter Verbundenheit,
Isabelle
Wir trauern um eine hochbegabte beliebte Klassenkameradin, um eine liebe Freundin.
Wie schön, daß das Band der Freundschaft so lange gehalten hat!
Abiturjahrgang 1968 Max Josef Stift München
Gabriele Etzel-Kuchtner
Auch wir trauern um Renate Trnek.
Renate Trnek war aktives Mitglied unseres Vereins zur Erforschung der Flora Österreichs. Wir erinnern uns an etliche gemeinsame Exkursionen, an denen die große Natur- und Pflanzenfreundin teilgenommen hat. Sie wird uns fehlen.
Im lieben Gedenken:
Manfred A. Fischer (Präsident des Vereins), auch im Namen vieler Exkursionsteilnehmer