Neue Professor_in für Kunst und Film ab 1.3.2024.: Emily Wardill
Wir heißen Emily Wardill (Univ.prof. § 98 Kunst und Film am Institut für bildende Kunst) herzlich an der Akademie der bildenden Künste Wien willkommen!
Emily Wardill arbeitet in den Bereichen Film, Video, Skulptur, Fotografie und Installation. Dabei geht es um eine kontinuierliche Untersuchung des imaginären Bildes – was es ist, wofür es verwendet wurde und wie es unauslöschliche Motive und Splitter hinterlässt. Dies führte sie von Beispielen der Entropie zu Fallstudien, die die Risiken von Bränden mit paranormalen Aktivitäten in Verbindung bringen. Von psychoanalytischen Fallstudien über negative Halluzinationen bis hin zu Erinnerungsräumen und ihrer Beziehung zu farblosen Visionen. Von der Glasmalerei als frühem Mittel zur Kommunikation mit Analphabet_innen bis hin zur filmischen Tag als Nacht-Technik, die in ihr Gegenteil verkehrt wird, um über technologische Visionen, performatives Geschlecht und imaginäre Utopien nachzudenken.
Wardills Arbeiten wurden in den KW, Berlin, der Secession, Wien, den Gulbenkian Project Spaces, Lissabon, dem SMK, Kopenhagen, dem de Appel arts centre, Amsterdam, dem List Centre MIT Boston, dem ICA, London, der Serpentine Gallery, der Hayward Gallery, dem MUMOK Wien und dem MOCA, Miami ausgestellt. Sie hat am Berlinalle Forum Expanded und an den Filmfestivals in New York und London teilgenommen. Ihre Arbeit wurde 2010 mit dem Jarman Award, 2011 mit dem Leverhulme Award und 2021 mit dem EMAF Award ausgezeichnet. Sie nahm an der 54. Biennale von Venedig, der 19. Biennale von Sydney und GHOST 2565 Bangkok im Jahr 2022 teil.
Wardill unterrichtete an der Kunstakademie Malmö, der Universität der Künste Helsinki, dem unabhängigen Studienprogramm Maumaus, der University of British Columbia, dem Central Saint Martins, der Akademie der Bildenden Künste München, der School of the Art Institute Chicago, der National Art School Sydney, der Städelschule, der Goldsmiths University und dem CCA San Francisco.
Das Unterrichten war schon immer ein wichtiger Teil von Wardills Arbeit. Sie hat mit ihren Studierenden Kurse entwickelt, die versuchen, die Unterscheidung zwischen Denken und Machen zu verwischen, indem sie das Lesen "auf die Füße" stellt, eine Nahanalyse einzelner Kunstwerke durchführt oder die Praxis selbst als Modell für das Denken als sozialen Körper verwendet. Das künstlerische Filmemachen ist mit der Technologie und ihrer Beziehung zu unserer eigenen Vision und unserem Bewusstsein verwoben. Filmemachen erfordert Zusammenarbeit, und seine Nähe zum Mainstream-Bewegtbild bietet einen fruchtbaren Raum, von dem aus man etwas schaffen und ablenken kann. Die Schnittstelle zwischen Kunst und Film war schon immer ein Ort, an dem sich die Theorie mit der Fantasie messen kann, an dem die Mächtigen bis hin zu den Vertriebenen ihre Seite der Geschichte erzählen können, an dem die Industrie Einfluss nimmt und desorientiert und die Macher dagegen ankämpfen. Das Filmemachen ist ein Teil der Machtstrukturen, die sich in den Sichtlinien widerspiegeln, wer wen zu sehen bekommt und wo Perspektiven hervorgehoben und verschoben werden können. Dass sich Künstler_innen dieses Mediums bedienen, das viel jünger ist als die Malerei oder die Bildhauerei, hat einen faszinierenden Ursprung und eine wichtige Zukunft.