Statement des Rektorats
Liebe Kolleg_innen, liebe Studierende,
der Akademie der bildenden Künste Wien wird im Zusammenhang mit der Entlassung einer Projektmitarbeiterin in verschiedenen Stellungnahmen und Petitionen Rassismus und Bruch der Rede- und Meinungsfreiheit vorgeworfen. Wir nehmen diese Kritik sehr ernst. Deshalb ist es uns wichtig, den Sachverhalt klarzustellen: Die Auflösung des Arbeitsverhältnisses mit der Projektmitarbeiterin war aus unserer Sicht notwendig, um unsere Universität als Ort des gewalt- und diskriminierungsfreien Diskurses zu schützen und ein klares Signal gegen Gewalt, Hass und Rassismus zu setzen.
Eine Projektmitarbeiterin der Akademie hat Anfang Oktober von einem öffentlichen Account mit Bezug auf ihre Funktion als Researcher an der Akademie der bildenden Künste Wien sowie Verlinkung eben dieser ein Posting mit folgendem Wortlaut veröffentlicht: „‘death to israel‘ is not just a threat. It is a moral imperative and the only acceptable solution. May the entire colony burn to the ground for good.“
Die Akademie der bildenden Künste Wien versteht sich als ein offener, kritisch-reflexiver und diverser Ort der Künste und der Wissenschaften. Es ist das Ziel und das Anliegen unserer Universität, mit unseren Programmen und Initiativen allen Formen der Diskriminierung, der Verhärtung und Kanonisierung von Identitäten und des Rassismus entgegen zu wirken. Dies beinhaltet auch ein entschiedenes Eintreten im eigenen Haus allen Formen der Diskriminierung, der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit und der Gewalt gegenüber.
Ein Hassposting, das strafrechtlich relevant zu Gewalt und Vernichtung aufruft, gefährdet die Ziele und verletzt die Werte unserer Universität in einer Art und Weise, die nicht unwidersprochen und ohne Konsequenzen bleiben darf. Die Entlassung der Projektmitarbeiterin war daher aus unserer Sicht notwendig und wurde dem entsprechend am 9. Oktober 2024 in einem persönlichen Gespräch ausgesprochen. Weder vor und während des Gesprächs noch in der Folge gab es eine Distanzierung von dem Hassposting, die uns zur Kenntnis gebracht wurde.
Es gibt keinen Platz für Hass und Gewalt an der Akademie. Die Akademie hat sich seit dem terroristischen Angriff vom 7. Oktober 2023 und dem darauffolgenden Krieg in Gaza und im Westjordanland immer wieder klar für eine Perspektive der Deeskalation, für die Einhaltung des humanitären Völkerrechts und für ein Ende der Gewalt ausgesprochen. Die Akademie hat dazu ein öffentliches Statement abgegeben, das bis heute uneingeschränkt gilt: https://www.akbild.ac.at/de/news/2023/stop-the-violence
Mit freundlichen Grüßen
das Rektorat der Akademie der bildenden Künste Wien