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Unsichtbare Arbeit.

Produktive und reproduktive Arbeit von Frauen auf dem Land in der Ukraine vor und nach der Kollektivierung in der USSR

Dissertant_in:
Ania Zorh

Dissertationsbetreuer_in:
Elisabeth von Samsonow

Projektstart:
01.10.2017

Doktoratsstudium:
Doktoratsstudium der Philosophie

Dissertationsprojekt
von Ania Zorh, Institut für Kunst- und Kulturwissenschaften
Projektstart: 01.10.2017

Abstract

Diese Arbeit untersucht Phänomene der Kollektivierung aus feministischer Sicht und ordnet die Forschung in das Feld der Frauengeschichte ein. Frauen, ihr Körper und ihr Leben waren in verschiedenen Staaten und Zeiten unter der staatlichen Kontrolle. In meiner Arbeit zeige ich, dass das 20. Jahrhundert und die Sowjetunion keine Ausnahme waren. Ich konzentriere mich auf die Zeit der Kollektivierung in der Ukraine (1928-1937), weil diese einen immensen Einfluss auf das Leben der ländlichen Gebiete und all ihrer (nicht nur menschlichen) Bewohner hatte. Mein Ziel ist es, weibliche Arbeit, Kooperation und Selbstorganisation vor, während und nach der Gründung der Kolchosen zu erforschen und auf diese Weise einen Beitrag zur Erforschung der Geschichte der Frauen und der Entwicklung des Feminismus in der Ukraine zu leisten. Feminismus wurde in einigen Bereichen als Widerstand gegen das Patriarchat und den Kapitalismus verstanden. Im Gegensatz dazu untersuche ich in dieser Diskussion den Feminismus als die Geschichte des weiblichen Widerstands gegen den Sozialismus und Kommunismus.

Kurzbiografie

2009 absolvierte Ania Zorh die Nationale Akademie für Bildende Kunst und Architektur in Kiew mit einem Diplom in Malerei. Seit 2014 lebt und arbeitet sie in Österreich. Seit 2017 schreibt sie ihre Doktorarbeit an der Akademie der bildenden Künste, Wien, in der Klasse von Prof. Elisabeth von Samsonow. Sie ist Gründerin und Vorstandsmitglied der feministischen Kunstvereine "lapanterarosa" (2018) und "prolet.air" (2021), beide mit Sitz in Wien. In ihrer Arbeit beschäftigt sich Ania Zorh mit Fragen der reproduktiven und unbezahlten Arbeit, individuellen und gemeinschaftlichen Wertesystemen, Akkumulation und Verteilung von Land und Kapital, Hierarchie und Kooperation im feministischen und ökologischen Diskurs.