Ramesch Daha, Künstlerin, Wien
Ramesch Daha ist Mentorin von Katarina Csanyiova
Ramesch Daha, geboren 1971 in Teheran (Iran). Lebt und arbeitet in Wien.
Ausgangspunkt der künstlerischen Beschäftigung Ramesch Dahas ist häufig die Geschichte ihrer iranisch-österreichischen Familie, die 1978 vor der Islamischen Revolution und dem damit einhergehenden erstarkten Fundamentalismus nach Wien, in die Heimatstadt ihrer Mutter, geflohen ist. Basierend auf umfangreiche historische Forschungen in privaten wie öffentlichen Archiven verbindet Daha biografische Aspekte mit kollektiven Erinnerungen und allgemeiner Geschichtsschreibung zu komplexen multimedialen Installationen aus Malerei, Collage, Video, Zeichnung, Archivalien und Alltagsgegenständen. Oftmals wird ihre Recherche von ausgedehnten Reisen und akribisch geführten Tagebuchaufzeichnungen begleitet und die Werkgenese in vielschichtigen Publikationen dokumentiert. Es geht ihr dabei weniger um eine Stringenz in der Narration oder den Versuch einer chronologisch lückenlosen, geschichtswissenschaftlichen Darstellung historischer Ereignisse. Vielmehr entsteht im bewussten Nebeneinander von künstlerischen Medien und Inhalten eine subjektive (Be-)Deutungscollage, die das kritische Bewusstsein dafür schärfen soll, dass Geschichte nicht nach eindimensionalen, objektiven Kriterien definiert werden kann.
Ramesch Dahas Arbeiten wurden in zahlreichen internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt u. a. in Stockholm (2019), Kunsthalle Exnergasse (2018), NSK State Pavilion – 57th Venice Biennale, 21er Haus Wien (2017), Österreichisches Kulturforum New York, Kunstpavillon München (2014). Ihre Werke befinden sich in privaten wie öffentlichen Sammlungen, unter anderem in der Albertina, Wien, Joanneum Graz, Kupferstichkabinett und in der Sammlung der Stadt Wien.