Berufungen 2012|13
Institut für bildende Kunst
Silke Otto Knapp
hat mit 1. Oktober 2012 bis 30. September 2016 die Professur für gegenständliche Malerei im Institut für bildende Kunst angetreten.
Geboren 1970 in Osnabrück, studierte sie an der Universität Hildesheim und dem Chelsea College of Art London. Seit 1994 lebt und arbeitet sie in London und wird nun nach Wien übersiedeln. Otto-Knapp gehört jener Generation von Künstlerinnen an, für die eine diskursive Auseinandersetzung mit der eigenen wie mit einer erweiterten Kunstproduktion selbstverständlich geworden ist. In ihren Anfängen, 2001-2005 hat sie neben ihrer künstlerischen Produktion an der Mitherausgabe der englischen Zeitschrift Afterall, journal of Art , context and enquiry mitgearbeitet, und damit markante Schwerpunkte in der Diskussion wesentlicher Tendenzen der Gegenwartskunst gesetzt.
Einzelausstellungen ihrer Arbeit haben u.a.in der Tate Britain, Modern Art Oxford, Kunstverein München und Berkeley Museum of Art stattgefunden. Sie hat an der 6. Istanbul Biennale und der British Art Show 5 teilgenommen und an Gruppenausstellungen im Hammer Museum, Los Angeles, Migros Museum in Zürich, vanAbbeMuseum in Eindhoven. Sie unterrichtet regelmäßig am UCLA, Los Angeles und war 2011/12 Gastprofessorin an der Akademie der bildenden Künste in Prag.
Florian Reither
hat mit 1. Oktober 2012 bis 30. Juni 2014 die Gastprofessur für Kunst mit erweiterter malerischer Raum-Aktion/Skulptur/Installation im öffentlichen Raum im Institut für bildende Kunst angetreten. Geboren 1966 in Heraklion, lebt und arbeitet er in Wien, studierte an der TU Wien Raumplanung und -ordnung und ist gemeinsam mit Ali Janka und Tobias Urban sowie Wolfgang Gantner Mitglied der Künstlergruppe Gelatin, heute Gelitin. In ihrer Kunst verbinden sie Aktionismus und Installation. Wichtiger Faktor ist dabei das Zusammenspiel mit dem Publikum. In diesen oft subversiven Auseinandersetzungen spielt der Zugriff auf die Körperlichkeit als ein "Ort" des Vertrauens und der Kommunikation eine wesentliche Rolle.
1993 begann ihre permanente Ausstellungstätigkeit und internationale Biennalenbeteiligungen u.a.: Venedig, Italien (2001, 2007, 2009, 2011); Nagoya, Japan (2010); Wien, Österreich (2009); Moskau, Russland (2005); Shanghai, China (2002); Gwangju, Südkorea (2002); Liverpool, UK (1999, 2002). Seit 2002 als Mitglied von Gelitin Institut Vorträge und Workshops u.a. in folgenden Bildungsinstitutionen: School of Economics and Political Science, St. Gallen, Schweiz; Yale University, New Haven, USA; Arts & Science , New York University, USA; Institut für Architektur und Entwerfen, TU Wien; Schule Friedl Kubelka, Wien; Schule für Fotographie Reflex, Paris; Royal College of Art, London, UK Kunstakademie Islands, Reykjavik, Island; Konstfak, University College of Arts, Crafts and Design, Stockholm, Schweden.
ARCHITEKTUR
Stefan Rutzinger hat mit 1. Oktober 2012 bis 31. Jänner 2013 die Professur am Institut für Architektur für die Plattform Analoge Digitale Produktion angetreten.
Geboren 1977 in Innsbruck, studierte er Architektur an der Universität Innsbruck, der Bartlett School of Architecture, UCL in London und diplomierte an der Universität für Angewandte Kunst in Wien (Studio Prix). Er erhielt mehrere Auszeichnungen und Preise, etwa den Österreichische Baupreis 2006, den Anerkennungspreis für Experimentelle Tendenzen in der Architektur 2008 und das MAK-Schindler Stipendium 2008. Von 2010 bis 2011 war er Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Vienna. 2011 lehrte er im Zuge des UCLA Future Lab in München, wo er 2012 eine Vertretungsprofessur für Raumgestaltung an der Akademie der Künste innehatte. Derzeit unterrichtet er an der Bartlett, University College London, und leitet mit Kristina Schinegger eine MArch Unit. Stefan Rutzinger ist Partner und Gründungsmitglied von soma. Das Architektenteam gewann zahlreiche Preise in internationalen Wettbewerben und arbeitet erfolgreich an der Umsetzung internationaler Projekte, wie dem Themenpavillon für die EXPO 2012 in Südkorea, der Erweiterung der Bauakademie Salzburg oder dem mobilen Kunstpavillon für die Salzburg Biennale. Die Arbeiten von soma wurden weltweit publiziert und ausgestellt, etwa auf der Architekturbiennale 2010 in Venedig. Derzeit hat soma Büros in Wien und Salzburg.
SZENOGRAFIE
Nicole Timm
hat mit 1. Oktober 2012 die einsemestrige Gastprofessur für Szenografie angetreten.
Geboren 1973 in Berlin, studierte sie nach abgeschlossener Schneiderlehre an der Staatsoper Berlin Kostümbild an der UdK Berlin. Nicole Timm arbeitet in den Bereichen Theater, Video/Film und Interventionen im öffentlichen Raum so u.a. mit raumlabor berlin, einem Kollektiv für Architektur und Städtebau. Raumlabor arbeitet interdisziplinär und agiert vorwiegend in Form von Interaktionen im öffentlichen Raum und künstlerischen Installationen. Die Hauptthemenfelder sind entsprechend: Öffentlicher Raum, Städte in Transformation, die Grenzen von öffentlich und privat.
Nicole Timms Theater- und Opernarbeiten (Bühnen- und Kostümbild) mit Regisseur/innen wie Vegard Vinge, Milan Peschel, Meg Stuart, Katja Czellnik oder Reinhild Hoffmann waren zu sehen an diversen großen Bühnen im In- und Ausland.
Seit 2005 entwirft Nicole Timm Sets für Musikvideos, u.a. für "Seeed", "Peter Fox", "Miss Platnum", die "Toten Hosen", zudem Räume für theatrale Videoinstallationen. Seit 2010 Lehrtätigkeit in der Bühnenbild- und Bühnenkostümklasse an der UdK Berlin.
Derzeit läuft das Berufungsverfahren für die Professur Szenographie und ab Sommersemester 2013 ist die Berufung vorgesehen.
KÜNSTLERISCHES LEHRAMT
Elisabeth Sattler
hat mit 1. Oktober 2012 bis 30. September 2017 die Professur für Kunst- und Kulturpädagogik am Institut für das künstlerische Lehramt angetreten.
Geboren 1972 in Wien, studierte sie an der Universität Wien Erziehungswissenschaften, Publizistik und Kommunikationswissenschaften, promovierte über "Bildung, die an der Zeit ist" (Wien 2002) und habilitierte über "Die riskierte Souveränität. Erziehungswissenschaftliche Studien zur modernen Subjektivität" (Bielefeld 2009). Sie lehrte an der Universität Wien, der Humboldt Universität zu Berlin und der WU Wien, an der TU Dortmund als Gastdozentin (2009) und von 2009 bis 2011 an der TU Darmstadt als Gastprofessorin für Allgemeine Erziehungswissenschaft und Erwachsenenbildung. Elternkarenz 2011-2012. In Forschung und Lehre stehen transdisziplinäre Perspektiven auf Theorien und Praktiken der Subjektivierung und Subjektivität sowie die Themenbereiche Bildungs-, Lern- und Erziehungstheorien in allgemeinpädagogischer Ausrichtung im Vordergrund.
Auswahl weiterer Publikationen: Kubac, Richard; Rabl, Christine; Sattler, Elisabeth (Hg.): Weitermachen? Einsätze theoretischer Erziehungswissenschaft. Würzburg 2009; Mitgutsch, Konstantin; Sattler, Elisabeth; Westphal, Kristin; Breinbauer, Ines Maria (Hg.): Dem Lernen auf der Spur. Die pädagogische Perspektive. Stuttgart 2008
Christoph Urwalek
hat mit 1. Oktober 2012 die Gastprofessur für Kunst und Kommunikation, Unterrichtsfach Bildnerische Erziehung am Institut für das künstlerische Lehramt angetreten.
Geboren 1967 in Wien, studierte er von 1990-1995 an der Akademie der bildenden Künste Wien Grafik bei Max Melcher und Gunter Damisch, sowie am Institut für Kunsterziehung und Kunstwissenschaften bei Herwig Zens. In seiner künstlerischen Produktion war zu Beginn die Zeichnung und die Druckgrafik seine bestimmende Ausdruckform, in letzter Zeit widmet er sich vermehrt auch dem Medium der Malerei.
1991 erhielt Urwalek die goldene Fügermedaille, 1995 den Würdigungspreis des österreichischen Wissenschaftsministeriums. Seit 1993 regelmäßige Ausstellungstätigkeit - Einzelpräsentationen u.a.: 2005 "Zwischen Himmel... ", Kunstraum St. Virgil, Salzburg; 2002 "Blow - neue Druckgrafik" Galerie Ernst Hilger Mezzanin, Wien; "Fa Presto", Price Waterhouse Coopers; 2000 Galerie Ernst Hilger artLab, Wien (Katalog); 1999 Kupferstichkabinett der Akademie der bildenden Künste Wien; 1998 Galerie Ernst Hilger artLab, Wien. Seine Kurzfilme waren u.a. bei folgenden Festivals vertreten: Kurzfilmtage Hannover, Filmtage Wels, Diagonale Graz. Von 1997-2001 ist Urwalek Gastprofessor für Grafik am Institut für das künstlerische Lehramt an der Akademie der bildenden Künste Wien und seit 2010 ebendort Senior Lecturer im Fachbereich Kunst und Kommunikation.
KUNST- UND KULTURWISSENSCHAFTEN
Anette Baldauf
hat mit 1. März 2012 bis 28. Februar 2017 die Professur für Epistemologie und Methodologie künstlerischer Produktion angetreten.
Geboren 1965 Hard/Vorarlberg, studierte Erziehungswissenschaften an der Universität Wien sowie Soziologie an The New School University in New York. Sie bearbeitet in kontinuierlichen Kollaborationen mit Performancekünstler_innen, Filmemacher_innen und Architekt_innen Fragen zum öffentlichen Raum, Konsum und ökonomischen Fiktionen. Ihre aktuellen Arbeiten untersuchen neoliberale Politik und die Shopping Mall als Kräfte, die das aktuelle städtische Leben definieren. Ihr Film Der Gruen Effekt (
2010), eine Zusammenarbeit mit Katharina Weingartner, wurde im ORF ausgestrahlt und seither auf verschiedenen Architekturfilmfestivals in New York, Chicago und Budapest präsentiert. Sie unterrichtete an der New School University in New York, A.pass in Antwerpen sowie zahlreichen österreichischen Universitäten, hielt Vorträge und Workshops an Universitäten, in Stadtverwaltungen und für Künstler_innenkollektive, und kuratierte Ausstellungen z.B. für die Generali Foundation. Ihr besonderes Interesse gilt dem Produktivmachen der Interferenzen zwischen qualitativen Forschungsmethoden und künstlerischen Praktiken.
Publikationen (u. a.): Entertainment Cities. Unterhaltungskultur und Stadtentwicklung, Wien 2007; gem. mit Dorit Margreiter, The She Zone, Wien 2007; gem. mit Doris Margreiter, Der Gruen Effekt, Wien 2006. Dokumentarfilme (u. a.): gem. mit Pooldoks/Katharina Weingartner, Der Gruen Effekt [in Vorbereitung]; gem. mit Katharina Weingartner, Knock Off. Die Rache am Logo, Wien/New York 2003; gem. mit Dorit Margreiter, Remake Las Vegas, Wien/Los Angeles 2001.