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Model House – Mapping Transcultural Modernisms

Projektleitung:
Marion von Osten (IKL)

Projektteam:
Fahim Amir, Eva Egermann, Moira Hille, Johannes Köck, Jakob Krameritsch, Christian Kravagna, Christina Linortner, Peter Spillmann

Gefördert von:

 Logo WWTF

Weblink:
www.transculturalmodernism.org

WWTF | Art(s)&Sciences
geleitet von Marion von Osten, Institut für das künstlerische Lehramt
Projektlaufzeit: 1.3.2010 – 31.5.2012

Das Forschungsprojekt Model House - Mapping Transcultural Modernisms untersucht und kartiert das Netz von Begegnungen, transnationalen Einflüssen und lokalen Aneignungen, wie sie sich in der Architekturmoderne auf unterschiedliche Weise in Nord-Afrika, Indien und China realisiert haben. Das Projekt nimmt die vielfältigen Beziehungen und Akteure in den Blick, die an der Durchsetzung und Realisierung von Architekturprojekten involviert waren, die nicht nur für westliche Gesellschaften einen Modellcharakter hatten. Die empirische Studie basiert auf 3 Fallstudien: 1. Die Migration von modernistischen Wohnbauprojekten von Casablanca (Marokko) nach  Be'er Sheva (Israel) in der Zeit der Dekolonialisierung und des jüdischen Exodus; 2. Die Baustelle von Chandigarh (Indien) als post-/kolonialer Raum und dessen vergeschlechtlichte Identitätsproduktionen; 3. Typologie und Transkulturalität des Tsinugua Campus in Beijing und der Tongji Universität in Shanghai, China.

Foto zweier Personen. Die eine Person hockt, die andere steht. Beide tragen eine Winterjacke.
Vorgarten eines Wohngebäudes für Universitätsbedienstete, Sichuan Universität, Chengdu, China. Christina Linortner 2008

Das Forschungsprojekt antwortet auf den eurozentrischen Diskurs des Modernismus mit einer multi-perspektivischen, dezentrierten Form künstlerischer und kulturwissenschaftlicher Wissensproduktion die von post-kolonialer Kritik informiert ist. Es entwickelt einen Forschungsmodus, mit dem ein integral vernetztes Arbeiten von künstlerischen, theoretischen und empirischen Verfahren ermöglicht wird, ohne eine dieser Formen der Wissensproduktion zu bevorzugen. Mapping ist dabei eine Strategie, die in den letzten Jahren vor allem auch in der künstlerischen Forschung wichtig wurde, um dezentrale und kollaborative Formen der Wissensproduktion zu gestalten. Das Verknüpfen von verschiedenen empirischen Daten kann die Migration von Personen, Konzepten, Praktiken und Diskursen über geographische Orte hinweg erfassen und die Analyse und Sichtbarmachung von Verbindungen, Einflüssen und Begegnungen, sowie politischen oder kulturellen Ereignissen ermöglichen. Die damit verbundene Entwicklung einer Webplattform ist mit dem Multi-Akteursansatz der Forschung eng verwoben, denn sie erfasst und kartiert im Untersuchungszeitraum die spezifischen Relationen und den unterschätzten transkulturellen Charakter modernistischer Architekturprojekte und ihrer Diskurse. Die Webplattform erlaubt zudem einem transnationalen Dialog zwischen verschiedenen Orten und Disziplinen bereits zu Beginn der Forschung und ermöglicht die Mitwirkung von nicht-akademischen ExpertInnen sowie die Integration einer Vielzahl von Textformen, Medien und ästhetischen Praktiken.

Foto von aus der Ferne aufgenommenen breiten Stufen und einer Steinmauer. Eine Person steht auf den Stufen, die andere Sitz auf der Mauer.
Chandigarh I + II, Indien. Moira Hille 2008

Das Forschungsteam besteht aus der Architektin Christina Linortner, den KünstlerInnen Eva Egermann, Moira Hille und Peter Spillmann, sowie den Kunst-, Kultur-, und GeisteswissenschaftlerInnen Fahim Amir, Christian Kravagna, Johannes Köck und Jakob Krameritsch. Es wird von Marion von Osten geleitet.

Stoffmarkt in Marokko. Vereinzelt sind Marktbesucher_innen auf dem Bild.
Carrieres Centrales, Casablanca, Marokko. Marion von Osten 2008