Julia Haller
Täglich 11.00 - 18.00 h | Eintritt frei
Eröffnung, 13.05.2008, 19.00 h
mit einem Vortrag von Julia Haller
Julia Hallers Arbeit verweigert sich einfachen Definitionen. Ihre Gemälde fordern den/die Betrachter/in durch grafische Effekte heraus, die weder logisch noch geschmacklich funktionieren und harmonische Kompositionen vermeiden, innerhalb deren Motive ineinander übergehen und dadurch die symbiotische Beziehung zwischen fertigen und unfertigen Oberflächen verdecken. Verschiedene Malstile – von geometrischer und informeller Abstraktion bis zur respektlosen Sprache "schlechter Malerei" – werden durch Bilder wie etwa von Eiscreme sowie Gekritzel und Schachmuster verstärkt, die, mit durchscheinenden oder deckenden Grundier- oder Acrylfarbenstrichen ausgeführt, über das institutionalisierte Vokabular der Moderne hinausgehen. Oft finden sich Projektionen und Hilfsstrukturen wie Stützböcke oder Kleiderständer, die das Blickfeld auf die nahe Umgebung erweitern und die Möglichkeiten der Existenz von Malerei erhellen: Große, leichte Leinwände und gemusterte Stoffe fallen zu Boden, hängen von hölzernen Stäben oder verbinden Ausschnitte früherer Studien, die als Motive für neue Gemälde wieder auftauchen. Die Sujets, die in ihrer formalen Darstellung dermaßen reduziert sind, dass sie sich schwer lesen lassen, entspringen einem Vereinfachungsprozess, der sich über Genauigkeit und auf Gefälligkeit abzielende Entwürfe hinwegsetzt – zugunsten von Flecken, ausradierten Stellen und Farbschichten, die, zwischen Abstraktion und Figuration oszillierend, keine Angst davor verraten, alle Denkprozesse offenzulegen. (DB)
Übersetzung: Wolfgang Astelbauer