Jauche. Lesung mit Maria Hofer
Buchpräsentation mit Maria Hofer
„Die stramme Dorfjugend sitzt derweil draußen vorm Florenziwirt. Neuerdings sind die Lederhosen auch für Junge wieder tragbar. Das Dirndl sowieso. Auch in der Stadt. Spätestens seit dem es einen eigenen Lonley Planet nur für das Oktoberfest gibt. Diese Lederhosendirndlaufwertung hat zu einem steigenden Relevanzgefühl der Dorfjugend geführt. Und natürlich auch den Zusammenhalt. Und den Zusammenhalt des Volkes. Aber man toleriert auch Randgruppen in Tracht. Viele finden, das schaut lustig aus. Man konzentriert sich im Alltagsleben auf Leute, wie dicke Frauen oder adoptierte Kinder. Der Rest wird in der Kommentarfunktion auf Homepages diverser Tageszeitungen erledigt. Aber es gibt natürlich auch die sensiblen, hängengebliebenen Gymnasiasten.“
Jauche ist nicht nur das schriftstellerische Debüt von Maria Hofer, es ist auch eines der erstaunlichsten Roman-Debüts des Jahres. Die junge, österreichische Autorin legt eine gekonnte Satire auf trügerische Alpen-Idylle Made in Austria hin, die mit subtilem Humor gespickt ihre Protagonisten in den Abgrund begleitet.
Maria Hofer wurde 1987 in der Steiermark geboren. Ihr Romandebüt Jauche erschien 2016 im Verlag Redelsteiner Dahimène Edition.