Neue Professur für Kunst und Film: Tizza Covi
Tizza Covi wird ab Oktober 2022 die Professur für Kunst und Film übernehmen. Die Akademie der bildenden Künste Wien gratuliert ihrer neuen Professorin zum Österreichischen Filmpreis in der Kategorie "Bester Dokumentarfilm" für Aufzeichnungen aus der Unterwelt.
Tizza Covi, geboren 1971 in Bozen, besuchte von 1992 bis 1994 das Kolleg für Fotografie an der Graphischen Lehranstalt in Wien und arbeitete anschließend in Rom, Paris und Berlin als freie Fotografin. Seit 1996 arbeitet sie gemeinsam mit Rainer Frimmel an Projekten in den Bereichen Fotografie, Theater und Film. 2002 gründeten sie die Filmproduktionsfirma Vento Film, um ihre Filme unabhängig zu produzieren.
Für ihre Dokumentarfilme Das ist alles (2001) und Babooska (2005) erhielten sie zahlreiche Auszeichnungen, u.a. den Wolfgang-Staudte-Preis bei der Berlinale. Ihr erster Spielfilm La Pivellina (2009) wurde in der Quinzaine des Réalisateurs in Cannes mit dem Europa Cinemas Label prämiert, lief auf über 170 internationalen Filmfestivals und war 2011 Österreichs Kandidat für den Auslandsoscar.
Ihr zweiter Spielfilm Der Glanz des Tages (2012) erhielt in Locarno u.a. den Silbernen Leoparden für den besten Hauptdarsteller und den Max-Ophüls-Preis in Saarbrücken, sowie den Diagonale Preis für den besten österreichischen Spielfilm.
Ihr dritter Spielfilm Mister Universo (2016) der wie alle ihre Filme mit Laiendarstellerinnen realisiert wurde, feierte 2016 im internationalen Wettbewerb von Locarno Premiere und wurde dort mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einer lobenden Erwähnung der internationalen Jury, dem Europa Cinema Label und dem Fipresci-Preis der internationalen Filmkritiker.
Ihre jüngste Produktion, der Dokumentarfilm Aufzeichnungen aus der Unterwelt (2020) feierte bei der Berlinale in der Sektion Panorama seine Premiere und erhielt neben zwei Romys auch den Diagonale Preis für den besten österreichischen Dokumentarfilm und den Österreichischen Filmpreis 2022.
Ihr neuer Spielfilm Vera befindet sich momentan in Postproduktion und wird noch 2022 erscheinen.
All ihre Filme wurden auf 16mm gedreht, mit Laiendarsteller_innen besetzt und bewegen sich an der Grenze vom Dokumentar- und Spielfilm.
Tizza Covi erhielt zusammen mit Rainer Frimmel 2007 den Österreichischen Förderungspreis für Filmkunst, 2013 den Österreichischen Kunstpreis für Filmkunst, 2018 den Honour Award des Gijon International Film Festivals und den Independent Spirit Award des Palic European Film Festivals.
Sie lebt und arbeitet seit dem Jahr 2000 als Regisseurin, Dramaturgin, Cutterin, Tonfrau, Produzentin und Fotografin in Wien.