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Die Sammlung betrachten & Cranach’s Holy Productivity An Insert by Klaus Scherübel

Datum
Termin Label
Ausstellung
Organisationseinheiten
Gemäldegalerie
Ort, Adresse (1)
Schillerplatz 3, OG1
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1010 Wien

Terminvorschau

Lektionen / Lessons
Die Vortragsreihe zur Ausstellung
u.a. mit Livia Cárdenas, Insa Christiane Hennen,
Gunnar Heydenreich, Guido Messling und Sandra Hindriks
Termine ab Oktober 2024 werden in Kürze bekannt gegeben



Überblicksführungen
Die Sammlung betrachten & Cranach’s Holy Productivity
An Insert by Klaus Scherübel
jeweils Sonntag, 10:30 h (außer August)

Im Ausstellungsformat Die Sammlung betrachten & An Insert by …  sind neben den Highlights aus der Sammlung der Gemäldegalerie – von Bosch bis Rubens – auch Werke zu sehen, die in Bezug zum Insert stehen. Als Einschübe (Inserts) in die jeweils temporär arrangierte Schausammlung konzipiert, sind diese als kritische Stellungnahmen zeitgenössischer Künstler_innen zu den historischen Kunstsammlungen der Akademie zu lesen. Mit dem in Montreal lebenden österreichischen Künstler Klaus Scherübel geht das Format in die zweite Runde.

Die Sammlung betrachten

Die Sammlung betrachten fokussiert auf die Epoche des Barocks und präsentiert damit zugleich einen Querschnitt durch den Kern der Sammlung, die Schenkung von Anton Paula Graf Lamberg-Sprinzenstein aus dem Jahr 1822. Weitere Schwerpunkte der Ausstellung sind die Entwicklung der Raumdarstellung in der Malerei der frühen Neuzeit nördlich und südlich der Alpen, das Schaffen des Renaissancekünstlers Lucas Cranach d. Ä., das Künstlerbildnis und Künstlerselbstbildnis des 18. und beginnenden 19. Jahrhunderts sowie die Verwendung von Architekturfragmenten als Versatzstücke in der Malerei der Barockzeit. Diese Themen nehmen Bezug auf das von Klaus Scherübel gestaltete Insert Cranach’s Holy Productivity VOL. 28.

Werke von Hans Baldung Grien, Hendrik van Balen, Herri met de Bles, Hieronymus Bosch, Alessandro di Mariano Filipepi, genannt Botticelli, Sébastien Bourdon, Dieric Bouts, Adriaen Brouwer, Joos van Cleve, Pieter Codde, Lucas Cranach d. Ä., Anthonis van Dyck, Antonio da Fabriano, Barent Fabritius, Francesco Raibolini, genannt Francia, Heinrich Friedrich Füger, Jan Fyt, Luca Giordano, Pieter de Hooch, Ambrosius Holbein, Jacob Jordaens, Bernardo Keilhau, genannt Monsù Bernardo, Johann Baptist von Lampi d. J., Nicolaes Maes, Hans Maler, Nicola Malinconico, Martin van Meytens, Bartolomé Esteban Murillo, Rembrandt van Rijn, Peter Paul Rubens, Jacob van Ruisdael, Isaack van Ruisdael, Jacob van Schuppen, Christian Seybold, Pierre Subleyras, Jan Cornelisz. Vermeyen, Domenico Maria Viani, David Vinckboons, Cornelis de Vos, Ferdinand Georg Waldmüller, Jan Wildens u. a.

Kuratiert von Claudia Koch


Cranach’s Holy Productivity VOL. 28
An Insert by Klaus Scherübel


Ausgehend von seinen im museologischen Genre des Epochenraums situierten Installationen und anderen konzeptionell verwandten Arbeiten, in denen Aspekte des Bildes, des Buches, der Skulptur, der Architektur und des Dispositivs der Ausstellung miteinander in Beziehung treten, beschäftigt sich Klaus Scherübel in seinem aktuellen Projekt mit dem Darstellungsmodus von Raum und Architektur in Verbindung mit Fragen der künstlerischen Selbstdarstellung und Strategien der Produktivität am Beispiel eines Werkes von Lucas Cranach d. Ä., einem der bedeutendsten Maler der deutschen Renaissance und Reformation.

Scherübel widmet sich konkret dem Gemälde Die Heilige Sippe (1510–1512) aus dem Sammlungsbestand der Gemäldegalerie, welches Cranach anlässlich der Heirat mit der Patriziertochter Barbara Brengbier geschaffen haben soll. Aufgrund der Ausgestaltung mit stark porträthaften Zügen zählt das Bild in der Kunstgeschichte zu den Sonderformen eines bis ins 17. Jahrhundert praktizierten Bildgegenstands: Cranach stellt darin sich selbst, seine Ehefrau und seinen Schwiegervater in den Rollen von Mitgliedern der Heiligen Sippe dar. Von der unorthodoxen Verschränkung dieser zwei Familienporträts abgesehen, in der sich religiöse Thematik mit real gesellschaftlichen Verhältnissen und Interessen überlagert, interessiert Scherübel am genannten Bild vor allem das architektonische Setting, in welches die Heilige Sippe platziert wird. Daraus ergibt sich für ihn unter anderem die Frage, ob und auf welche Weise dieses mit dem spezifischen Entstehungskontext des Bildes und der merkantilen Seite von Cranachs Bildproduktion in Verbindung zu bringen ist.

Klaus Scherübels Intervention besteht in einer spektakulären Übersetzung der architektonischen Kulisse im Gemälde in einen dreidimensionalen Bühnenraum. Weitere eigens für die Ausstellung konzipierte Werke sind in einem separaten Raum zu sehen.

Kuratiert von Sabine Folie


Klaus Scherübel (*1968 in Bruck/Mur, lebt in Montreal) war in den späten 1980er Jahren als Modedesigner tätig und studierte unter anderem bei Vivienne Westwood an der Universität für angewandte Kunst in Wien. Ausgehend von einer kritischen Position zum System Mode, entwickelte Scherübel eine an der Konzeptkunst und Institutionskritik orientierte Praxis, die an den Schnittstellen von Kunst und angrenzenden disziplinären Feldern wie Literatur, Theater, Film und Architektur operiert. In seiner Arbeit bedient sich Scherübel verschiedener Rollen – der Künstler bei der Arbeit, der Herausgeber, Kurator oder Sponsor –, um sich performativ mit Begriffen wie Arbeit und Autorschaft sowie den Bedingungen und der Geschichte künstlerischer Produktion, Präsentation und Rezeption auseinanderzusetzen. Sein Werk umfasst raumgreifende Installationen unter Miteinbezug eines dialogischen Verhältnisses von Fotografie, Druckgrafik, Malerei, zeitbasierten Medien und Text. Das Buch als Konzept und Objekt spielt eine zentrale Rolle in Scherübels Œuvre, hervorzuheben ist Scherübel als Herausgeber von Mallarmé, Das Buch, Köln 2001, das in mehreren Sprachen veröffentlicht wurde und zu einer Referenz im Bereich des Künstlerbuchs geworden ist. 2011 ist eine Übersicht seiner Werke in Klaus Scherübel VOL. 13 erschienen. Seit 2013 realisiert Scherübel architektonische Skulpturen, die der Erhaltung und Erweiterung von Martin Kippenbergers Projekt METRO-Net gewidmet sind.

Seine Arbeit wurde international ausgestellt, u. a. im Leopold-Hoesch-Museum, Düren (2023); VOX, centre de l’image contemporaine, Montréal (2019, 2016); Künstlerhaus, Halle für Kunst & Medien, Graz (2016); mumok, Wien (2015, 2012); Centro Universitário Maria Antonia USP, São Paulo (2014); S.M.A.K., Gent (2009); MoMA PS1, New York (2009); Generali Foundation, Wien (2008).

Öffnungszeiten
täglich außer Montag
10–18 h

T +43 1 588 16 2201
F +43 1 588 16 2299
kunstsammlungen@akbild.ac.at

www.kunstsammlungenakademie.at
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