Sööt/Zeyringer: Invisible Collection
brut im Exhibit Eschenbachgasse. Im Ausstellungsraum führen die Künstlerinnen das Publikum durch eine Sammlung unsichtbarer Arbeiten, die in der Vorstellungskraft der Zuhörer_innen langsam Gestalt annehmen.
Die interaktive Audio-Performance Invisible Collection beleuchtet Werke von Künstlerinnen, die im Laufe der Geschichte fälschlicherweise, versehentlich oder absichtlich Männern zugeschrieben wurden. Mit Witz, Wärme und einem scharfen Blick für Ungerechtigkeit führen Sööt/Zeyringer durch eine Sammlung unsichtbarer Werke, die in der Vorstellungskraft der Zuhörenden langsam Gestalt annehmen. Zwischen historischen und zeitgenössischen Geschichten, Fakten und Fiktion werfen Tiina Sööt und Dorothea Zeyringer die Frage auf, wie viel Klauen in der Kunst eigentlich in Ordnung ist. Sie erzählen von persönlichen Erfahrungen und laden die Besucher_innen ein, darüber nachzudenken, wie wir Geschichte selbst gestalten wollen.
Im Ausstellungsraum Exhibit Eschenbachgasse führen die Künstlerinnen das Publikum durch eine Sammlung unsichtbarer Arbeiten, die in der Vorstellungskraft der Zuhörer_innen langsam Gestalt annehmen. Zwischen Fakten und Fiktion schlagen sie den Ausstellungsbesucher_innen vor, eine Skulptur zu verkörpern, ein Lied mitzusummen oder den persönlichen Gedanken zu folgen. Auf Grundlage ihrer Recherchen beleuchten Sööt/Zeyringer berüchtigte Fälle wie die Kontroverse um Elsa von Freytag-Loringhovens Fountain (lange Marcel Duchamp zugeschrieben) oder Camille Claudels figurative Skulpturen (die stets im Schatten der Arbeiten ihres Partners Auguste Rodin standen). Es geht um Yoko Onos Arbeiten (die oft hinter John Lennon verschwanden) und die bahnbrechende abstrakte Kunst von Hilma af Klint.
Inmitten historischer und zeitgenössischer Geschichten über gestohlene oder missverstandene Urheber_innenschaft erzählen die beiden Künstlerinnen auch von persönlichen Erfahrungen und stellen die Frage in den Raum, wie viel Klauen von Ideen eigentlich in Ordnung ist. Invisible Collection lädt die Besucher_innen dieser unsichtbaren Kunstsammlung ein, über Kunstgeschichte nachzudenken und auch darüber, wie sich individuelle Geschichten und gesellschaftliche Narrative miteinander verflechten. Mit dem gewohnten Witz, Wärme und einem scharfen Blick für Ungerechtigkeit ermutigen Sööt/Zeyringer, sich Schritt für Schritt damit auseinanderzusetzen, wie wir Geschichte selbst gestalten wollen.
Sööt/Zeyringers Arbeiten wurden u. a. im brut Wien, im MUMOK, in der Kunsthalle Wien, im Tanzquartier Wien, bei den Wiener Festwochen, in den Sophiensælen Berlin und in der Schwankhalle Bremen gezeigt. Sööt/Zeyringer erhielten die ImPulsTanz TURBO Research Residency und den Performing Arts Award des österreichischen Bundeskanzleramts. 2019 waren sie Teil der Produktionsplattform FREISCHWIMMEN, 2024 erhielten sie den Förderpreis Bildende Kunst der Stadt Wien.