Neue Professor_in für Konservierung-Restaurierung ab 1.10.: Monika Kammer
Wir heißen Monika Kammer (Univ.prof. § 98 Konservierung-Restaurierung) am Institut für Konservierung – Restaurierung, herzlich an der Akademie der bildenden Künste Wien willkommen!
Monika Kammer ist in Berlin geboren und aufgewachsen. Der Wunsch, sich beruflich mit Kunst und Kulturgut zu befassen, entstand bereits als Schülerin und wurde durch Besuche von Jugendkunstschulen, das eigene Malen und Zeichnen sowie Interesse am experimentellen Umgang mit Materialien gefestigt.
Nach einer Ausbildung als Tischlerin und Praktika in Restaurierungswerkstätten am Museum für Völkerkunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden und dem sächsischen Landesamt für Denkmalpflege studierte sie von 2002-2007 am Studiengang Kunsttechnologie, Konservierung und Restaurierung von Kunst- und Kulturgut bei Prof. Dr. Ulrich Schießl an der HfBK Dresden. Nach einer 3-jährigen Tätigkeit als freiberufliche Restauratorin war sie dort seit 2011 als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Lehrgebiet Kunsttechnologie, Strahlenuntersuchung und Fotografie beschäftigt. In dieser Zeit beteiligte sie sich an verschiedenen Forschungs- und Kooperationsprojekten mit kunsttechnologischem Schwerpunkt, beispielsweise zur technologischen Erforschung des Bestandes großformatiger Gemälde der Werkstatt Jacques Jordaens der Gemäldegalerie Alte Meister Kassel oder der Maltechnik des Dresdner Malers Oskar Zwintscher im Bestand der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – Albertinum. Ergebnisse dieser interdisziplinären Projekte sind als Publikationen in Fachzeitschriften, Katalogen und Sammelbänden erschienen.
Einen besonders intensiven Schwerpunkt in der Lehrtätigkeit an der HfBK Dresden bildete die Betreuung praktischer maltechnischer Studien und experimenteller Rekonstruktionen gemeinsam mit Prof. Ivo Mohrmann und Dipl. Rest. Elke Schirmer. Ergebnisse dieser kunsttechnologischen Projekte, oft in Kooperation mit Museen, konnten dortige Ausstellungen bereichern und kunsttechnologische Themen an Museumsbesucher vermitteln. Als Beispiele seien die Studien zur Herstellung der sogenannten Wormser Tafeln aus dem Hessischen Landesmuseum Darmstadt, die Rekonstruktion einer Hinterglasmalerei aus dem Museum - Naturalienkabinett Waldenburg oder die Farbaufstriche nach historischen Rezepten zur Erzeugung von Dunkelheit und Schwarz in der Malerei des 19. Jahrhunderts im Rahmen der Ausstellung „Oskar Zwintscher und die Malerei um 1900“ im Dresdner Albertinum benannt.
Aus der Beschäftigung im Bereich Kunsttechnologie und Fotografie entstand das Interesse, sich mit historischen Röntgenaufnahmen von Gemälden aus dem Nachlass des Künstlers, Maltechnikers und Restaurators Kurt Wehlte zu beschäftigen. Das Promotionsprojekt zu Kurt Wehlte und der Entwicklung der kunstwissenschaftlichen Radiografie wurde 2013 begonnen und 2022 als Onlinepublikation veröffentlicht. Die Geschichte der Restaurierung blieb auch über das Promotionsthema hinaus ein Forschungsinteresse.
Seit 2015 war sie als Frauenbeauftragte der HfBK Dresden tätig und in dieser Funktion auch bei der erfolgreichen Förderung der HfBK Dresden im Rahmen des Professorinnenprogramms III des Bundes und der Auditierung als familiengerechte Hochschule beteiligt.