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Metasebia Simatchew

Metasebia Simatchew ist von November 2019 bis Januar 2020 Artist in Residence der Akademie und wird vom Fachbereich Textuelle Bildhauerei aufgenommen.

Metasebia Simatchew ist Bildhauerin, sie arbeitet primär mit Resteisen und Fundstücken. Ihre figurativen und semi-figurativen Arbeiten sind vielfach von Tieren inspiriert, insbesondere Hunden, die sie als intime Freunde betrachtet, mit denen sie ihren Alltag teilt. Simachtews Arbeitsmaterial ist oft alt und gebraucht. Die Künstlerin schätzt die Kette an Erzählungen, die den Objekten anhaftet, die Verknüpfungen, inklusive den Auf und Abs, welche das Objekt ausmachen. Sie betont, dass es für sie als Künstlerin inspirierend ist, zu sehen, wie man aus etwas sogenanntem Alten etwas Neues kreieren kann – bis das Neue selbst wieder alt wird. Dieser Prozess macht es möglich, Zeit anders zu denken und die Abhängigkeit des Neuen vom Alten, und umgekehrt, zu erkennen. Er stellt Fragen in Hinblick auf das, was das so genannte Alte konstituiert, und wie dieser Prozess an ein spezifisches Verständnis von Zeit geknüpft ist.

Simatchew arbeitet nicht nur mit Metall, sie entwirft auch Lederschmuck, welcher dann von ihrer Schwester realisiert wird. Obwohl ihr Herz für die Bildhauerei schlägt, betont die Künstlerin, dass das Arbeiten mit Leder ähnliche emotionale Bezüge erlaubt, wie die Arbeit an der Skulptur. In beiden Prozessen gibt es eine Verbindung zu sowie eine ähnliche Form des Experimentierens mit Recycling, in denen etwas Neues gemacht wird, d.h. etwas Neues aus dem Universum an bestehen Objekten entsteht.

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Metasebia Simatchew, the violin player , 2010, Metall, Fundstücke

Simatchew erhielt ihren BA in Fine Arts an der Alle School of Fine Arts and Design an der Addis Abeba Universität im Jahr 2010. Direkt nach ihrem Abschluss schloss sie sich dem Netsa Art Village an, ein dynamischer Kunstraum der Gegenwart, der von Künstler_innen gegründet und betrieben wurde. Sie arbeitete im Netsa Art Village bis dieser 2015 von der Regierung im Zuge des sogenannten Modernisierungsplans von Addis Abeba zwangsgeräumt wurde. Nachdem sie über längere Zeit in ihrem Studio gearbeitet hatte, entschied sich Simatchew als Lehrerin in der Schule zu arbeiten. Sie beteiligte sich an Workshops, nahm an Residency Programmen teil und zeigte ihre Arbeit national wie international. Über ihre Studiopraxis hinaus bietet sie seit sechs Jahren auch gemeinsam mit dem Kollektiv Netsa Art Village Kunsttherapie für Waisenkinder von AHOPE Ethiopia an.