Bosch & Kantor | Maxim Kantor: Das Jüngste Gericht
Aus der Ausstellungsreihe Korrespondenzen.
Das Herzstück der Gemäldegalerie der Akademie der bildenden Künste Wien ist der dreiteilige Altar mit der Darstellung des Jüngsten Gerichts von Hieronymus Bosch (um 1450/55–1516). In der Ausstellungsreihe Korrespondenzen werden Verbindungen zwischen diesem und Werken anderer Künstler_innen hergestellt. In der Gegenüberstellung mit unterschiedlichsten künstlerischen Arbeiten können die Besucher_innen immer wieder neue Facetten von Boschs 500 Jahre altem Meisterwerk entdecken.
Der 1957 in Moskau geborene Maler, Graphiker, Bildhauer und Schriftsteller Maxim Kantor lebt heute auf der Île de Ré in Westfrankreich. Seit Kantor 1997 die Russische Föderation auf der Biennale in Venedig vertrat, wurde er international bekannt. In den 2010er Jahren erhielt er verschiedene Aufträge vom Vatikan, der Pfarrkirche Saint-Merry, Paris, und jüngst vom Auswärtigen Amt der Bundesrepublik Deutschland, wo seit 2017 zwei großformatige Werke von ihm hängen.
Für das Pembroke College in Oxford, wo er als Honorary Fellow lehrt, realisierte er ein dreiteiliges Gemälde im Speisesaal. Die letzte große Retrospektive zeigte die Kunsthalle in Emden 2016. In Oxford, Venedig, Genf und Danzig organisierte der Künstler Symposien und Konferenzen.
Anfang 2018 ist sein vielbesprochener Roman Rotes Licht im Paul Zsolnay Verlag Wien erschienen; im Februar 2018 war Kantor Gast des Instituts für die Wissenschaften vom Menschen (IWM) Wien.
Maxim Kantors vielfältiges Werk umfasst Porträts, Landschaften, Stillleben, religiöse Darstellungen und Bilder mit politischen und zeitkritischen Bezügen. Der Künstler wurde bereits als Kind von seinem Vater, dem Philosophen Karl Kantor, mit der Welt von Hieronymus Bosch und Pieter Bruegel d. Ä. bekannt gemacht. 2017/18 entstand sein Jüngstes Gericht , das zusammen mit drei weiteren großformatigen Gemälden Boschs Wiener Weltgericht umrahmen wird. Werke von Maxim Kantor waren in Österreich bisher noch nie zu sehen.