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McLaren meets Murakami: 30 Jahre Selbstverstümmelung – Vom Punk zum Otaku

Datum
Uhrzeit
Organisationseinheiten
Künstlerisches Lehramt
Ortsbeschreibung
Großer Hörsaal, 3. Stock
Ort, Treffpunkt (1)
Institutsgebäude
Ort, Adresse (1)
Karl-Schweighofergasse 3
Ort, PLZ und/oder Ort (1)
1070 Wien

Dick Hebdige an der Akademie der bildenden Künste Wien
Einführung: Martin Beck, Institut für das künstlerische Lehramt

Fast 30 Jahre sind vergangen, seit Richard Hell und Konsorten im CBGB in New York und John Lydon & Co. im World’s End in London ins Rampenlicht der Öffentlichkeit und den Hippieträumen in den Hintern traten. Seitdem hat die Welt einiges erlebt: den Fall der Berliner Mauer, des World Trade Center, der organisierten Linken und des Sozialstaats, den Aufstieg der McDonald’s-Hamburger und der Starbucks-Ketten, Neotribalismus und ethnische Säuberungen, Internet, Handy, die globale Ausbreitung religiöser Fundamentalismen, Bushs Krieg gegen den Terror und die Etablierung von Punk als (Anti-)Mode, vermarktbare Musikrichtung und abspalterische Lebensstilalternative. Gleichzeitig vollzogen sich der Aufstieg und Fall der Dance-Club-Kultur und die Eroberung der internationalen Kunst- und Medienszene durch japanische Anime und Takashi Murakami. Der Vortrag betrachtetdurch die Brille von Murakamis Werk, wie sich Vorstellungen von und Einstellungen zu Jugend und Jugendkultur, Konsumdenken, die Macht der Perversion, der Wert der Negation, die Politik des Widerstands, Sex und Liebe in den drei Jahrzehnten seit der Erstauflage von »Subculture« im Jahr 1979 geändert haben.

Dick Hebdige unterrichtet seit den 1970er Jahren an verschiedenen
Kunsthochschulen in Großbritannien und den Vereinigten Staaten. In
zahlreichen Veröffentlichungen setzt er sich vor allem mit zeitgenössischer Kultur, Kunst und Musik auseinander. Im Jahr 1992 ging er in die Vereinigten Staaten, wo er für neun Jahre Dekan an der School of Critical Studies am California Institute of the Arts war; danach unterrichtete er Kunst und Film sowie Media Studies an der University of California in Santa Barbara. Er ist Direktor des Interdisciplinary Humanities Center und leitet zusammen mit dem
Installationskünstler Kim Yasuda das systemübergreifende University of California Institute for Research in the Arts. Ab Juli dieses Jahres leitet er als Direktor den künstlerischen und interdisziplinären Bereich am Palm Desert Campus der University of California Riverside. Hebdige hat drei Bücher veröffentlicht: „Subculture: The Meaning of Style“ (1979), „Cut ‘n’mix: Culture, Identity and Caribbean Music“ (1986) und „Hiding in the Light: On Images and Things“ (1987).