La valeur des lieux - faire avec ce qui est déjà là
Vortrag von Anne Lacaton.
Eröffnungsworte von Johan Frederik Hartle, Rektor der Akademie der bildenden Künste Wien und Gilles Pécout, Botschafter von Frankreich in Österreich.
Der Vortrag findet auf Französisch mit Simultanübersetzung ins Deutsche statt.
In ihrem Vortrag spricht Architektin Anne Lacaton über ihre Herangehensweise an Architektur und diskutiert das Verhältnis ihrer Arbeit zu den dringlichen Krisen unseres Planeten.
Im Anschluss an den Vortrag findet im Innenhof der Akademie der bildenden Künste Wien am Schillerplatz 3, ein Filmscreening mit Snacks and Drinks statt. Gezeigt werden zwei Filme von Karine Dana: Constructing escape, a story about air, void and light. Anne Lacaton and Jean-Philippe Vassal (2019) sowie The Imaginaries of Transformation (2012).
Anne Lacaton und Jean-Philippe Vassal betreiben das internationale Architekturbüro Lacaton&Vassal in Paris. Ihre Arbeit beruht auf einem Prinzip der Wertschätzung des Bestehenden, der Großzügigkeit und Sparsamkeit, die dem Leben, der Nutzung und der Aneignung Raum bieten und konsequent Standards verschieben. Zu den wichtigsten Projekten des Büros gehören das regionale Zentrum für zeitgenössische Kunst FRAC in Dunkerque, die Renovierung des Museums für zeitgenössische Kunst Palais de Tokyo in Paris, die Architekturschule in Nantes, das Wiener Café im Museumsquartier, Umgestaltungen von modernen Sozialwohnungen wie der Tour Bois-le-Prêtre in Paris oder die Cité du Grand Parc in Bordeaux sowie zahlreiche kollektive und individuelle Wohnprojekte wie das Haus Latapie in Bordeaux, das Haus in den Bäumen in der Bucht von Arcachon, die Cité Manifeste in Mulhouse oder die Sozial- und Studentenwohnungen in Paris. Während ihrer Laufbahn haben sich die Architekten städtebaulichen Plänen, die den Abriss von Sozialwohnungen vorsehen, entgegengestellt und stattdessen Umbauten vorgeschlagen, die - von innen nach außen geplant - das Wohlergehen der Bewohner und deren Bedürfnis nach großzügigen Räumen in den Vordergrund stellen. 2021 wurde das Architektenduo mit dem Pritzker Preis, der höchsten Auszeichnung für Architektur, geehrt.
Die Veranstaltung ist eine Kooperation zwischen dem Institut für Kunst und Architektur, Akademie der bildenden Künste Wien und dem Institut français d'Autriche im Rahmen der IKA Lecture Series Ruptured Landscapes und der Night of ideas 2023 "More?" - Nuit des idées 2023 "Plus ?" - Nacht der Ideen "Mehr?"
Ruptured Landscapes, IKA Vortragsreihe kuratiert von Aristide Antonas
Das Spannungsverhältnis zwischen postkolonialen, feministischen Diskursen und Literatur zur globalen Erwärmung ist im Fokus einer Reihe von Untersuchungen am Institut für Kunst und Architektur an der Akademie der bildenden Künste Wien. Die Klimakrise dient als neue große Erzählung, dessen spezifische Untersuchungen die Möglichkeiten praktischer Interventionen in diesem Kontext herausfordern. Die Etablierung dieser Diskurse über die globale Erwärmung verläuft parallel zu einer kontinuierlichen Entwicklung postkolonialer Literatur sowie zum Teil feministischer Schriften. Deren Bedeutung liegt in Artikulierungen einer destabilisierenden Normalität, selbst in den trivialsten Naturbeobachtungen. Stimmen aus Architektur und Kunst präsentieren ihre Perspektiven auf das Konzept der Dringlichkeit und dessen Auswirkungen auf Theorie und Praxis.