Finissage und Lesung – Martina Reinhart: Hommagen an Dichter und Denker
Eine performative Finissage und Lesung mit Sylvia Unterdorfer zu Wegbegleitern und Inspirationsquellen von Martina Reinhart im Rahmen der Reihe Wer A… sagt der A…kademiebibliothek
Lesung im Dialog im Rahmen der Ausstellung Hommagen an Dichter und Denker mit Dr. Sylvia Unterdorfer, Wissenschaftsredakteurin ORF, und Martina Reinhart.
Aus ihrem Zyklus stellt Martina Reinhart im Dialog mit Sylvia Unterdorfer einige Dichterinnen und Denkerinnen, die sie mit einer Hommage bedacht hat, in ihrem Arbeitskontext vor – darunter Simone de Beauvoir, Hannah Arendt und Mary Shelley. Sie gibt Einblick in erste Begegnungen, Querverweise und Rahmenbedingungen. Sylvia Unterdorfer liest aus den Werken der besprochenen Autorinnen.
In ihrem neunzehn Arbeiten umfassenden Zyklus Hommagen an Dichter und Denker verbindet Martina Reinhart ihr bildnerisches Oeuvre mit dem literarischen Werk. Sie erweist damit jenen Autoren eine Reverenz, deren Texte sie zeitlebens begleitet und in ihrer künstlerischen Auseinandersetzung inspiriert haben.
Leib und Seele des Menschen, die Haut, die Erscheinung an sich und die Analyse der Psyche, stehen immer wieder im Zentrum ihrer Betrachtungen. Körper, Narben, Seele, die Rezeption von Frau, Mann und Kind in der Gesellschaft, soziale Ungerechtigkeit und zuletzt die Kommunikation im digitalen Zeitalter hat sie in zahlreichen Zyklen bearbeitet: bodies (1997), ups and downs (1999), Zaubermänner (2000), Scars (2002), Das Bild der Frau (2004), Knowledge and its structures (2010), InEquality (2015), K(C)ommunik(c)cation (2020).
Mit ihren Hommagen lässt uns Martina Reinhart hinter die Kulissen blicken und stellt uns jene Dichter und Denker vor, die ihr Wegbegleiter in der Auseinandersetzung auch mit dem eigenen Körper waren und deren Theorien- und Ideenwerk die Grundlage für die Weiterentwicklung ihrer Ausdrucksformen und Bildsprache bildeten. Exemplarisch seien hier genannt: Simone de Beauvoir und ihre Arbeit zur Rolle der Frau sowie Didier Anzieu, der in seiner Theorie des Haut-Ich im Sich-selbst-Spüren die Grundlage für die Entwicklung des reflexiven Denkens sah.
In der künstlerischen Umsetzung bedient sie sich einer Mischtechnik: Antonin Artaud und seinem Theater der Krise folgend rückt das Spektakel der Inszenierung in den Vordergrund. Die Texte erhalten so nicht nur einen malerischen Rahmen, vielmehr verschmelzen diesen in den Collagen zu einer theatralischen Einheit.
Martina Reinhart zeigt in der A…kademiebibliothek eine Auswahl von Arbeiten aus diesem Zyklus, zu dem das gleichnamige Buch beim Verlag Bibliothek der Provinz erschienen ist. Erstmals präsentiert Sie eine neue, zwanzigste Arbeit: Hommage an H. C. Artmann.
Martina Reinhart absolvierte ein Malereistudium an der Akademie der bildenden Künste Wien und promovierte in Philosophie an der Akademie und der Universität Wien. Ihre Themenschwerpunkte setzt sie unter Verwendung verschiedenster Techniken in Zyklen um, die sie in zahlreichen nationalen und internationalen Ausstellungen zeigt.
Martina Reinhart – Hommagen an Dichter und Denker
21 x 15 cm, 48 Seiten, zahlr. farb. Abb., Hardcover
ISBN: 978-3-99126-191-9, € 20,00
https://www.bibliothekderprovinz.at/